Die Kluft zwischen den Bruttolöhnen von Ost- und Westdeutschen vergrößert sich weiter, auch wenn beide Regionen nach Zahlen des Statistischen Bundesamts im Jahr 2024 höhere Durchschnittslöhne als im Vorjahr verzeichneten. Niedrigere Löhne und höhere Belastungen durch Inflation bedeuten, dass ostdeutsche Arbeitnehmer weiterhin spürbar schlechter gestellt sind als ihre westdeutschen Kollegen. Weltweit ist Einkommensungleichheit ein zentral diskutiertes Thema, wobei ökonomische, strukturelle und politische Ursachen zusammenkommen; ähnlich wie in Deutschland hat auch Großbritannien mit regional unterschiedlich entwickelten Wirtschaftsräumen zu kämpfen und fordert Maßnahmen zur gezielten Förderung benachteiligter Gebiete. Verantwortlich für die weiterhin bestehende Differenz werden unter anderem die im Osten überdurchschnittlich hohe Zahl an Betrieben ohne Tarifbindung, weniger Konzernzentralen sowie ein geringer Anteil an forschungsintensiven Industrien genannt. Zahlreiche Gewerkschaften und Verbände fordern stärkeren Tarifschutz, gezielte Investitionen in Infrastruktur und Bildung sowie Ansiedlungen von Industriebetrieben in Ostdeutschland als effizienteste Wege zur Angleichung der Einkommen.
30.08.25 23:01 Uhr