Hendrik Streeck bringt das Problem auf den Punkt: Das neue Cannabisgesetz geht in manchen Punkten kreuz und quer. Er weist darauf hin, dass Cannabis weiterhin eine Droge bleibe, besonders gefährlich für Leute unter 25. Das erhöhte Risiko von Psychosen werde oft unterschätzt.
Mir ist aufgefallen: In der öffentlichen Debatte verschwimmen die Grenzen – Medizin und Freizeitkonsum werden oft wie dasselbe behandelt. Streeck sieht das kritisch (zu Recht, wie ich finde) und zieht einen Vergleich, der hängen bleibt: Substanzen, die im Krankenhaus gezielt Leben retten, sind draußen mitunter illegal. Besonders im medizinischen Bereich sollten starke Regeln gelten.
Was nachdenklich stimmt: Früher, so Streeck, bekamen Minderjährige, die beim Cannabis-Konsum erwischt wurden, automatisch Hilfe. Dieser Weg sei durch die aktuelle Teillegalisierung verloren gegangen – kein einfacher Schritt zurück.
Spannend ist, wie er das Thema Kriminalisierung angeht. Circa fünf Millionen Menschen in Deutschland rauchen regelmäßig Gras. Statt sie in Graubereiche zu drängen, müsse laut Streeck der legale Weg gestärkt werden. Balance zwischen klaren Regeln und Menschlichkeit – das ist sein Ansatz. Und ich frage mich, ob das viele im politischen Betrieb mit genug Ernsthaftigkeit verfolgen.
Hendrik Streeck kritisiert am bestehenden Cannabisgesetz die mangelnde Klarheit zwischen medizinischer Anwendung und Freizeitgebrauch, die seiner Meinung nach zu gefährlichen Verwechslungen und Gesundheitsrisiken, insbesondere für junge Menschen, führen kann. Er spricht sich für striktere Regeln im medizinischen Bereich und stärkeren Jugendschutz aus; vor allem fordert er bessere Aufklärung sowie Programme zur Prävention und Hilfe für Betroffene. Zudem dringt er darauf, Konsument*innen nicht zu kriminalisieren, sondern ihnen einen sicheren legalen Zugang zu ermöglichen. – Aktuell wird diese Diskussion in Deutschland auch angesichts neuer Statistiken über Anstiege bei konsumierenden Jugendlichen sowie Unsicherheiten bei der praktischen Umsetzung der Teillegalisierung geführt.
In den letzten 48h haben zahlreiche Fachleute, unter anderem aus Ärzteverbänden und pädagogischen Organisationen, die Wirksamkeit bestehender Präventionsangebote in Frage gestellt. Medien berichten von einer teils deutlichen Zunahme von Beratungsanfragen und Suchthilfefällen, seit das Gesetz in Kraft ist. Darüber hinaus bleibt die regulatorische Trennung zwischen Apotheken und Anbauvereinen weiterhin eine Baustelle, die laut Experten dringend präzisiert werden müsste.