Außenminister ruft nach Drohnen-Zwischenfällen zu Besonnenheit auf

Angesichts mehrerer Vorfälle mit mutmaßlich russischen Drohnen über Nato-Gebiet warnt Außenminister Johann Wadephul (CDU) vor vorschnellen Reaktionen des Militärbündnisses.

01.10.25 07:32 Uhr | 101 mal gelesen

Außenminister Johann Wadephul betonte in einem Gespräch mit der Funke-Mediengruppe, dass Russlands Präsident Putin gezielt Unruhe schüre, um die Nato unter Druck zu setzen. Er hob hervor, dass eine besonnene und kontrollierte Reaktion die effektivste Antwort auf diese Provokationen sei und lobte das bisherige Verhalten der Nato als umsichtig.

Wadephul warnte ausdrücklich vor einer militärischen Eskalation als Reaktion auf die Drohnenvorfälle, da Russland solche Schritte propagandistisch ausnutzen könnte. Gleichzeitig forderte er, die Fähigkeiten zur Luftverteidigung und rechtliche Grundlagen im Umgang mit Drohnen weiterzuentwickeln. Die Entscheidung, ob Polizei oder Bundeswehr für die Abwehr zuständig sei, müsse sorgfältig geprüft werden. Zudem dämpfte Wadephul Panik im Hinblick auf Warnungen vor einem kurzfristigen russischen Angriff, plädierte jedoch für einen langfristigen Ausbau der Verteidigungsfähigkeit. Direktgespräche mit Russlands Außenminister Lawrow lehnt er derzeit als wenig zielführend ab.

Außenminister Wadephul ruft angesichts russischer Drohnenvorfälle in Nato-Staaten zur Ruhe und zu überlegten Reaktionen auf. Er spricht sich gegen eine übermäßige militärische Eskalation aus, fordert jedoch den Ausbau von Luftverteidigung und klare rechtliche Zuständigkeiten für die Drohnenabwehr. Zudem verweist er auf die Notwendigkeit, Verteidigungsfähigkeit langfristig zu stärken, sieht aber aktuell keinen Anlass zur Panik angesichts drohender Angriffe. Zusätzlich wird berichtet, dass in den vergangenen Tagen verstärkt Drohnen in der Nähe von Infrastruktur in mehreren europäischen Nato-Ländern gesichtet wurden, was international Sorge über Sicherheitslücken ausgelöst hat. Die Nato evaluiert derzeit Optionen zur besseren Zusammenarbeit bei der Drohnenabwehr, wobei auch gemeinsame Beschaffungsprogramme und Informationsaustausch mit Partnerstaaten diskutiert werden. Rechtlich und technisch stehen die betroffenen Staaten angesichts neuer Drohnentechnologien vor großen Herausforderungen, die von Experten als Test westlicher Verteidigungsfähigkeit durch Russland gewertet werden.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein ausführlicher Analysebericht beschreibt, wie Nato-Mitgliedstaaten angesichts der verstärkten Drohnenaktivität Notfallprotokolle und Verteidigungsstrategien überarbeiten, um schnelle Reaktionszeiten zu gewährleisten. Dabei steht insbesondere ein koordiniertes Vorgehen in Grenzregionen sowie der Austausch von Aufklärungsdaten im Mittelpunkt. Es wird zudem auf die wachsenden technischen Herausforderungen und die Notwendigkeit internationaler Kooperation hingewiesen. (Quelle: Der Spiegel)

In einem Hintergrundartikel wird beleuchtet, wie sich verschiedene europäische Staaten auf potenzielle hybride Bedrohungen vorbereiten, wobei Drohnenangriffe als wesentlicher Aspekt genannt werden. Es wird berichtet, dass Deutschlands Bundestag über Gesetzesinitiativen zur besseren Einbindung der Polizei bei der Drohnenabwehr debattiert und auf EU-Ebene eine stärkere Zusammenarbeit der Mitgliedsländer gefordert wird. Die Analyse betont, dass Experten vor allem die politische Kommunikation als Schlüsselfaktor für die öffentliche Wahrnehmung solcher Vorfälle ansehen. (Quelle: Die Zeit)

Eine umfangreiche Reportage schildert, wie Bürger und Behörden in unmittelbarer Nähe kritischer Infrastruktur auf die Drohnenvorfälle reagieren und welche Sorgen hinsichtlich möglicher russischer Sabotage zur Debatte stehen. Der Beitrag beschreibt neue Sensortechnologien und Schutzmaßnahmen, aber auch die wachsende Unsicherheit in Teilen der Bevölkerung. Zugleich wird thematisiert, wie russische Medien die Drohnenereignisse propagandistisch ausnutzen, um die Nato zu diskreditieren. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

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