Bauaufträge im Juni 2025 gehen zurück – Unterschiede zwischen Hoch- und Tiefbau

Im Juni 2025 verzeichnete das Bauhauptgewerbe einen preisbereinigten Rückgang beim Auftragseingang um 2,6 Prozent im Vergleich zum Mai, meldet das Statistische Bundesamt.

25.08.25 08:45 Uhr | 3 mal gelesen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes legte der Auftragseingang im Hochbau im Juni 2025 kalender- und saisonbereinigt um 12,2 Prozent zu. Im Gegensatz dazu fiel der Tiefbau um 13,1 Prozent zurück. Im Vergleich zu Juni 2024 ergab sich insgesamt ein realer Zuwachs der Aufträge um 2,9 Prozent (nominal plus 4,2 Prozent). Hierbei stieg der Hochbau um 8,0 Prozent, während der Tiefbau um 1,4 Prozent nachgab. Im ersten Halbjahr 2025 summierte sich der reale Anstieg der Auftragseingänge auf 7,3 Prozent (nominal: 9,4 Prozent) – Hochbau plus 5,6 Prozent, Tiefbau plus 8,7 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Beim Umsatz verzeichnete das Bauhauptgewerbe im Juni 2025 einen Rückgang um 0,5 Prozent, nominal jedoch einen Anstieg um 2,1 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Vergleich zum Juni 2024 um 1,0 Prozent. Die Halbjahresbilanz zeigt: Umsätze real plus 2,2 Prozent, nominal plus 4,6 Prozent. Die Anzahl der Beschäftigten kletterte nach einem Rückgang 2024 wieder um 0,9 Prozent.

Der Bauhauptbranche in Deutschland erlebte im Juni 2025 einen gemischten Auftragseingang: Während der Hochbau deutliche Zuwächse erzielte, fiel der Tiefbau deutlich zurück. Über das Halbjahr 2025 zeigt sich jedoch insgesamt eine positive Entwicklung mit steigenden Auftragseingängen und Umsätzen, begleitet von einer leichte Belebung am Arbeitsmarkt. Ursachen für diese Dynamik sind unter anderem gestiegene Baukosten, Materialknappheit und weiterhin hohe Nachfrage im Bereich Wohnungs- und Industriebau. Recherchen zeigen, dass sich die angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt in Deutschland und in Teilen Europas in schwankenden Auftragseingängen widerspiegelt. Viele Bauunternehmen klagen weiterhin über Verzögerungen durch Lieferprobleme und langwierige Genehmigungsverfahren. Trotz der Herausforderungen sehen Brancheninsider sowohl im Infrastrukturausbau als auch im Bereich nachhaltiges Bauen Chancen für weiteres Wachstum.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet über die aktuelle Unsicherheit in der Bauwirtschaft und hebt hervor, dass besonders viele Wohnungsbauprojekte wegen teurer Finanzierungen und hoher Materialkosten ins Stocken geraten. Der Artikel geht auf die Erwartungen der Branche für die zweite Jahreshälfte sowie Maßnahmen zur Stärkung des Wohnungsbaus ein. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Spiegel Online beleuchtet die angespannte Lage der deutschen Bauindustrie und beschreibt, wie Firmen durch Zinsen, steigende Lohnkosten und strikte Energiestandards unter Druck geraten. Weiterhin werden Forderungen nach staatlicher Unterstützung und Investitionen in bezahlbaren Wohnraum diskutiert. Quelle: Spiegel

Die FAZ analysiert die neu veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts und macht deutlich, dass sowohl Analysten als auch Branchenvertreter weiterhin mit schwierigen Rahmenbedingungen rechnen, insbesondere im Hinblick auf sinkende Auftragseingänge im Tiefbau. Es werden jedoch auch Chancen durch den Ausbau der Infrastruktur und durch die Energie- sowie Verkehrswende hervorgehoben. Quelle: FAZ

Schlagwort aus diesem Artikel