Berlin reagiert besorgt auf UN-Gutachten zum Gaza-Konflikt

Die deutsche Bundesregierung zeigt sich alarmiert angesichts eines UN-Berichts, der der israelischen Armee in Gaza Völkermord vorwirft.

17.09.25 12:40 Uhr | 172 mal gelesen

Am Mittwoch äußerte sich das Auswärtige Amt in Berlin zu dem jüngsten Gutachten der UN-Untersuchungskommission zum bewaffneten Konflikt im Gaza-Streifen. Ein Sprecher betonte, das Mandat der Kommission werde respektiert und ihre Einschätzungen würden mit großem Ernst geprüft. Zugleich sei zu berücksichtigen, dass die Bundesregierung jeden solchen Bericht zur Kenntnis nehme, jedoch nicht in der Lage sei, jede einzelne Feststellung oder Schlussfolgerung unabhängig zu verifizieren. Das Amt unterstrich zudem, dass die im Bericht aufgeführten Vorfälle äußerst besorgniserregend seien und es im Krieg die Pflicht aller Parteien gebe, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten.

Die Bundesregierung hat erneut klargestellt, dass sie die Ergebnisse und Analysen der UN-Untersuchungskommission aufmerksam prüft, obwohl sie nicht alle Details unabhängig prüfen kann. Besonders besorgt zeigt sie sich über die im Bericht dokumentierten Vorfälle, die vielfach gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen. Während die Kommission vier der fünf Merkmale aus der Völkermord-Konvention von 1948 als erfüllt ansieht, hält die Bundesregierung an einem differenzierten und abwägenden Umgang mit solchen Untersuchungen fest. Nach aktuellen Berichten aus internationalen Medien wächst der Druck auf die Bundesregierung, klarere Positionen im Nahostkonflikt einzunehmen, besonders auch im Rahmen der EU-Politik. Im Kontext der internationalen Reaktionen steht Deutschland vor der Herausforderung, eine ausgewogene Haltung zwischen Solidarität mit Israel und Achtung des internationalen Rechts aufrechtzuerhalten. Zusätzlich betonen Stimmen aus Wissenschaft und Diplomatie, dass die rechtliche Einordnung komplex ist und politische Konsequenzen für Hilfslieferungen und Waffenexporte nach Israel bereits diskutiert werden. Mehrere Regierungen und NGOs fordern in Reaktion auf den UN-Bericht verstärkte Untersuchungen und politische Konsequenzen.

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