Man könnte behaupten, Bäume in der Stadt führen nicht nur ein Schattendasein, sondern sind oft wahrnehmbar – und doch unsichtbar in den politischen Debatten. Genau das will Berlin jetzt ändern: Mit dem neuen Gesetz macht das Abgeordnetenhaus deutlich, wie zentral das Thema Stadtgrün ist. 'Bäume sind Luftfilter, Schattenspender, Lebensräume – und ehrlich gesagt: Ohne sie würde kein Sommer in der Hauptstadt Spaß machen', kommentiert Markus Guhl, Geschäftsführer des BdB.
Der BaumEntscheid, so dröge und bürokratisch das Wort auch klingt, hat Signalwirkung: Er demonstriert den gesamtgesellschaftlichen Wert von Stadtbäumen und unterstreicht, dass branchenübergreifende Zusammenarbeit dringend nötig ist, um echte Klimaresilienz zu schaffen.
Der BdB engagiert sich als einer der Partner der Initiative BaumEntscheid schon lange politisch, aber auch praktisch für Stadtbäume. Zusammen mit anderen Organisationen setzt sich der Verband dafür ein, dass das Gesetz nicht Papiertiger bleibt, sondern auch außerhalb Berlins Beispiel macht: Mehr Bäume, mehr Pflege, mehr Engagement – so die Devise.
Nun kommt es darauf an, die neuen Spielräume wirklich zu nutzen. Die Städte stehen in der Pflicht, das Thema Stadtgrün endlich nach vorne zu bringen – Ballungsräume brauchen nicht weniger, sondern viel mehr Bäume. Guhl fordert: 'Berlin sollte Vorbild sein. Jetzt sind Mut und kreative Umsetzungen gefragt, sonst bleibt das Gesetz graue Theorie.'
Die Entscheidung ist damit keineswegs ein Nischenthema, sondern Wegweiser für eine ernstgemeinte, nachhaltige Stadtentwicklung. Andere Kommunen könnten und sollten sich ein Beispiel nehmen.
Über den BdB
Der Bund deutscher Baumschulen, eine berufsständische Organisation, vertritt fast 1.000 Betriebe bundesweit. Auf über 17.000 Hektar werden Bäume und Gehölze produziert – und das mit dem Anspruch, Lebensqualität und Zukunft zu pflanzen. Ob kleiner Familienbetrieb oder Mittelständler: Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass ohne Grün einfach Leben und Stadtgefühl fehlen würden.
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Mit dem Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses zum Klimaanpassungsgesetz und damit zum "BaumEntscheid" wird der Stellenwert von Stadtbäumen explizit hervorgehoben – ein Schritt, den der BdB ausdrücklich begrüßt und als Modell für andere Städte empfiehlt. Hintergrund ist unter anderem die spürbare Zunahme von Extremwetterereignissen in deutschen Städten, die Baumbestände schwächen und das Stadtklima belasten. Laut aktuellen Recherchen haben bereits etliche Kommunen damit begonnen, eigene Stadtgrün-Konzepte zu überarbeiten, städtische Flächen zu entsiegeln sowie klimaresistente Baumarten gezielt zu pflanzen und Infrastrukturen an längere Hitzeperioden anzupassen. In Berlin sind rund 440.000 Straßenbäume registriert, eine Zahl, die laut Landesregierung gezielt erhöht werden soll. Die Umsetzung des Gesetzes bedeutet allerdings auch, dass künftig mehr Mittel zur Pflege, Bewässerung und zum Schutz der jungen Baumpflanzungen bereitgestellt werden müssen. Gleichzeitig diskutieren Umweltschutzorganisationen und Initiativen bereits, wie Bürger und Unternehmen stärker in die Umsetzung eingebunden werden können. Einen möglichen Weg zeigen Partizipationsprojekte, bei denen Anwohner etwa Baumpatenschaften übernehmen oder sich an Pflanzaktionen beteiligen – eine Idee, die auch in anderen Großstädten auf Resonanz stößt.