Laut einer internen, als 'Verschlusssache - Nur für den Dienstgebrauch' eingestuften Liste aus dem Verteidigungsministerium von Boris Pistorius (SPD), über die das 'Handelsblatt' berichtet, steht eine Reihe kostspieliger Rüstungsprojekte an. Bei Vorhaben mit einem Finanzumfang von mehr als 25 Millionen Euro ist die Zustimmung des Bundestags zwingend nötig. 2023 verzeichnete das Bundesamt für Ausrüstung, Information und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit 97 solcher 25-Millionen-Euro-Vorlagen einen Höchststand. In diesem Jahr wurden bereits acht Projekte den zuständigen Ausschüssen vorgelegt. Bis zum Jahresende sollen noch 73 Anträge folgen – darunter Beschaffungen für weitere Eurofighter-Kampfjets, Transporthubschrauber vom Typ Airbus H-145M, Boxer- und Puma-Panzer sowie Luftabwehrraketen für Iris-T und Patriot-Systeme. Außerdem plant das Ministerium Entwicklungsverträge, zum Beispiel für ein KI-basiertes Überwachungssystem an der NATO-Ostflanke sowie für eine präzise Laserwaffe für die Marine.
Die geplanten 81 Rüstungsinitiaven spiegeln den anhaltenden Fokus auf Aufrüstung und Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr im Zeichen der Zeitenwende wider. Insbesondere im Kontext des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und den Anforderungen der NATO-Bündnisverteidigung hat die Bundesregierung im Rahmen des Sondervermögens für die Bundeswehr milliardenschwere Mittel bereitgestellt. Die geplanten Projekte umfassen neben klassischen Waffensystemen zunehmend auch Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und neue Verteidigungssysteme auf Basis moderner Waffentechnik. Zudem ist die schnelle Umsetzung der Beschaffungsprojekte zentral, um die Einsatzfähigkeit der Truppe zu gewährleisten und internationale Bündnisverpflichtungen zu erfüllen. Die Debatte um Effizienz, Transparenz und die Integration neuer Technologien in die Bundeswehr bleibt dabei präsent, wie aktuelle Pressebeiträge hervorheben.