Klare Kante von Andreas Jung: 'Es gibt keinen Schwenk Richtung Öffnung zur AfD. Im Gegenteil - wir sprechen darüber, wie wir uns noch entschiedener gegen die AfD aufstellen können', so der CDU-Vize im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Die Basis der CDU als Volkspartei der Mitte sei schlichtweg unvereinbar mit den radikalen Ansichten der AfD - eine Verbindung sei ausgeschlossen.
Die Debatte, angestoßen vom Ex-Generalsekretär Peter Tauber, stößt bei vielen innerhalb der Partei auf Kopfschütteln. Dennis Radtke, Chef des Arbeitnehmerflügels, kritisiert trocken: 'Statt über die Brandmauer zu diskutieren, sollten wir uns eigentlich um das Feuer auf der anderen Seite kümmern.'
Auch Roderich Kiesewetter, CDU-Außenpolitiker, warnt: Würde die CDU die Brandmauer zur AfD einreißen, wäre das der Anfang vom Ende der Partei. Für ihn zählt, dass die CDU den Mut aufbringt, ihre eigenen Werte klar zu vertreten, ohne sich von aktuellen Umfragewerten oder radikalen Rändern leiten zu lassen.
Thomas Röwekamp, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, drängt auf mehr Selbstbewusstsein und fordert, die inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD deutlich zu intensivieren. Gleichzeitig gibt es abweichende Stimmen, wie die von Jan Redmann aus Brandenburg: Er hält fest, dass Abstimmungen nicht unter dem alleinigen Blickwinkel der Mehrheiten stattfinden sollten. Nach seiner Ansicht werde der Begriff 'Brandmauer' politisch ausgeschlachtet, um jede konservative Position in schlechte Ecke zu stellen. Man solle seinen eigenen Kurs fahren – unabhängig davon, wie die AfD agiert.
Andreas Jung stellt unmissverständlich klar, dass es für die CDU keine Annäherung an die AfD geben wird – dies bleibt Parteilinie, ungeachtet einzelner Diskussionsbeiträge in den eigenen Reihen. Prominente Christdemokraten wie Radtke, Kiesewetter und Röwekamp sprechen sich für ein klares Profil und entschlossenen Widerstand gegen die AfD aus; die Angst um den Verlust der eigenen ideellen Integrität ist dabei offensichtlich. Trotzdem gibt es vereinzelt Stimmen wie Jan Redmann, die eine differenziertere Strategie fordern und die gegenwärtige Debatte um die sogenannte Brandmauer gegen 'rechts' als politisches Instrument kritisieren.
Aktuelle Recherchen zeigen zudem, dass die CDU nach wie vor mit der Herausforderung kämpft, sich im politischen Spektrum zwischen grüner und rechter Flanke zu positionieren. Obwohl Diskussionen über die „Brandmauer“ gegen die AfD immer wieder aufflammen, bleibt der Druck aus der Parteibasis groß, klare Abgrenzung zu zeigen – das wird durch aktuelle Umfragezahlen und Reaktionen in den Medien bekräftigt. Die CDU-Präsidiumsklausur dient als erneute Plattform für die Festlegung dieser Linie; für Bewegung im Umgang mit der AfD gibt es bislang keine Anzeichen.