CDU baut Vorsprung in NRW aus: Grüne und SPD verlieren weiter an Boden

Mitten im Abwärtstrend der Bundes-Union bleibt Hessens Nachbar Nordrhein-Westfalen für die CDU ein sicherer Hafen. Ministerpräsident Hendrik Wüst kann sich über stabil wachsenden Zuspruch freuen, während Grüne und SPD kräftig an Stimmen verlieren – und das, nur etwa eineinhalb Jahre vor der nächsten Landtagswahl.

heute 10:53 Uhr | 16 mal gelesen

Wenn jetzt in Nordrhein-Westfalen gewählt würde, bekäme die CDU nach aktueller Insa-Befragung satte 36 Prozent – ein Wert, von dem andere Landesverbände träumen. Interessant (und irgendwie auch bezeichnend): Da, wo die SPD einst beinahe schon als 'Macht auf Lebenszeit' galt, rutscht sie auf 19 Prozent ab. Die Grünen, vor kurzem noch gefeierte Koalitionspartner, spielen mit 12 Prozent kaum noch in der ersten Liga. Auch die AfD mischt mit – 16 Prozent, was für manchen Beobachter mehr als beunruhigend sein dürfte. FDP und Linkspartei laufen Gefahr, künftig die Oppositionsbank zu drücken: für beide reicht es gerade mal für fünf, beziehungsweise sieben Prozent. Hinter den Zahlen stecken übrigens 1.000 Befragte – ihre Meinungen wurden zwischen 11. und 18. November eingefangen. Das Bild: Viel Bewegung, wenig Begeisterung für große Veränderung. Aber, wie heißt es so schön? Bis zur Wahl kann noch einiges passieren.

Die CDU kann sich in Nordrhein-Westfalen unter dem amtierenden Ministerpräsidenten Hendrik Wüst deutlich von den Mitbewerbern absetzen und profitiert offenbar von einer starken Arbeit vor Ort trotz Parteienmüdigkeit auf Bundesebene. Die Grünen und die SPD verzeichnen signifikante Verluste, wobei Letztere in ihrem einstigen Stammland absackt, während die AfD weiterhin zweistellige Ergebnisse einfährt. Seit Veröffentlichung der Umfrage gab es vereinzelt Debatten über die Ursachen dieses Trends – etwa wird Wüsts pragmatischer Regierungsstil hervorgehoben und die vergleichsweise schwache Opposition kritisiert. Jüngste Berichte aus nationalen Medien unterstreichen, dass besonders Unzufriedenheit mit der Bundespolitik und Themen wie Bildung, Energiepreisen sowie dem Umgang mit Migration das politische Klima und die Wählerlaunen prägen. Die FAZ berichtet etwa, die NRW-CDU setze gezielt auf Wirtschaftsthemen und innere Sicherheit, während die Grünen mit der Energiekrise und umstrittenen Verkehrskonzepten zu kämpfen hätten. Auch wird von Beobachtern diskutiert, ob der CDU-Erfolg ein Blaupause für die Partei in anderen Bundesländern werden könnte.

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