Cleveland Fed mahnt zur Vorsicht bei Zinssenkungen in den USA

Beth Hammack, Präsidentin der Federal Reserve Bank von Cleveland, warnt vor allzu schnellen Zinssenkungen und verweist auf anhaltende Inflationsrisiken und einen fragilen Arbeitsmarkt.

01.10.25 20:27 Uhr | 114 mal gelesen

Beth Hammack, Präsidentin der Cleveland Fed, äußerte im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' Bedenken hinsichtlich einer voreiligen Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank. Sie betonte, das Marktumfeld spiegle weiterhin nicht das Inflationsziel wider und der Arbeitsmarkt zeige Anzeichen von Schwäche, deren Auswirkungen sich erst noch zeigen könnten. Angesichts eines immer noch erhöhten Anstiegs der Verbraucherpreise um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, der über dem von der Fed angestrebten Ziel von 2,0 Prozent liegt, sieht Hammack sowohl bei Waren als auch bei Dienstleistungen Preisanstiege. Für sie ist daher eine behutsame und datenbasierte Vorgehensweise beim Rückzug der restriktiven Geldpolitik geboten. Im für 2025 entscheidenden Offenmarktausschuss erhält Hammack ein Stimmrecht und betont das kollegiale Miteinander sowie die Unabhängigkeit der Fed von politischen Einflüssen.

Beth Hammack fordert als Cleveland-Fed-Präsidentin einen vorsichtigen Kurs bei künftigen Zinssenkungen. Die US-Inflation liegt laut aktuellen Daten immer noch über dem angestrebten Niveau, weshalb Hammack vor übereilten Schritten warnt, die sowohl Inflation als auch Beschäftigung gefährden könnten. Auch aus anderen Fed-Bezirken hört man aktuell mahnende Stimmen, da die Unsicherheit über den weiteren Verlauf von Inflation und Arbeitsmarkt hoch bleibt. Ergänzung durch aktuelle Recherchen: Die Unsicherheit bezüglich Leitzinskurs ist in den USA momentan hoch, da nach wie vor zwischen einer stagnierenden Inflation und Anzeichen einer Abkühlung des Arbeitsmarktes abgewogen wird. Einige Führungskräfte der Fed, darunter auch die Präsidenten anderer Regionalbanken, zeigen sich auf aktuellen Veranstaltungen ähnlich vorsichtig und betonen die Bedeutung belastbarer Wirtschaftsdaten, bevor geldpolitische Lockerungen beschlossen werden. Zudem werden die globalen Auswirkungen von US-Zinsentscheidungen zunehmend debattiert, da steigende US-Zinsen internationale Kapitalflüsse und Währungen, insbesondere in Schwellenländern, beeinflussen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im Artikel der Süddeutschen Zeitung wird berichtet, dass verschiedene Fed-Vorstandsmitglieder aktuell erneut dazu mahnen, angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Preisentwicklung zunächst an der restriktiven Geldpolitik festzuhalten. Demnach sehen sie Risiken vor allem in der anhaltenden Preisentwicklung bei Dienstleistungen, die sich deutlicher und langwieriger auf die Inflation auswirken könnten als bislang angenommen. Auch auf mögliche Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Konsum machen sie aufmerksam. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert in einem aktuellen Artikel die starke Unsicherheit über den weiteren Inflationsverlauf in den USA. Ökonomen warnen dort davor, dass eine zu frühe Zinswende die Verbesserungen der vergangenen Monate zunichte machen könnte. Darüber hinaus betonen sie, dass die Unabhängigkeit der Fed zentral sei, um politischem Druck zu widerstehen. (Quelle: FAZ)

Die Zeit veröffentlicht eine Einschätzung der Inflationsentwicklung und Zinspolitik in den USA und beschreibt die Debatte innerhalb der Fed als außergewöhnlich offen, aber dennoch auf eine möglichst einheitliche Linie bedacht. So werde vor allem auf Details wie regional unterschiedliche Arbeitsmarktdaten und Preistrends geachtet, um gesundheitlich robuste geldpolitische Entscheidungen zu treffen. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses werden zudem als überdurchschnittlich achtsam gegenüber politischen Einflussnahmen beschrieben. (Quelle: Die Zeit)

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