CSU fordert verpflichtendes Bürger-Vorsorgekonto

Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, schlägt eine obligatorische Vorsorge-Konten für Bürgerinnen und Bürger als neuen Ansatz in der Sozialpolitik vor.

28.08.25 07:22 Uhr | 3 mal gelesen

Klaus Holetschek betonte gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus, dass gesellschaftliche Vorsorge neu gestaltet werden müsse – mit mehr Eigenverantwortung und weniger staatlicher Abhängigkeit. Sein Vorschlag: Ein verpflichtendes, persönliches Vorsorgekonto für jede Bürgerin und jeden Bürger, das sowohl steuerlich gefördert als auch durch den Staat unterstützt werden soll. "Vorsorge muss sich lohnen", so Holetschek. Der Sozialstaat solle auf Kernaufgaben konzentriert bleiben, indem gezielt jenen geholfen wird, die tatsächlich Unterstützung benötigen, und gleichzeitig Eigenverantwortung gestärkt wird. Parallel dazu betont die SPD-Fraktion die Notwendigkeit eines ausbalancierten Gesundheitssystems. SPD-Vizefraktionschefin Dagmar Schmidt hob hervor, dass trotz hoher Ausgaben im Gesundheitswesen viele Bürger weiterhin Schwierigkeiten hätten, Arzttermine zu erhalten. Sie verweist auf bereits angestoßene Reformen, darunter die Krankenhausreform, die weiter konsequent umgesetzt und durch Verbesserungen in der ambulanten Versorgung ergänzt werden sollen.

Die CSU schlägt mit dem Konzept eines verpflichtenden Vorsorgekontos eine grundlegende Reform in der Sozialpolitik vor, um Eigenverantwortung der Bürger zu erhöhen und die staatlichen Leistungen gezielter einzusetzen. Parallel dazu fordert die SPD weitere Reformen im Gesundheitswesen, insbesondere einen verbesserten Zugang zu medizinischen Leistungen. Nach aktuellen Berichten bleibt die Debatte um Pflichtvorsorge, Eigenverantwortung und die Rolle des Staates angesichts wachsender sozialer Herausforderungen und steigender Kosten besonders aktuell: Auch in anderen Parteien gibt es Überlegungen über die Ausgestaltung der Alters- und Gesundheitsvorsorge. Die Bundesregierung arbeitet derzeit am Ausbau privater Vorsorgeprodukte, etwa über das Bürgerfonds-Modell und die Reform der privaten Rentenversicherung. Die Diskussion wird von Unsicherheiten begleitet, etwa zu Fragen von sozialer Gerechtigkeit und der Balance zwischen individueller und kollektiver Verantwortung, was sich auch in anderen EU-Ländern als zentrales Politikfeld zeigt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. In einem aktuellen Artikel der Süddeutschen Zeitung wird berichtet, dass die Politik intensiv nach Wegen sucht, das deutsche Renten- und Vorsorgesystem zukunftssicher zu machen, wobei insbesondere die Pflicht zur Eigenvorsorge als potenzieller Lösungsweg diskutiert wird. Dabei werden neben dem Vorstoß der CSU auch Kritik von Sozialverbänden und Alternativvorschläge thematisiert, etwa eine stärkere Bürgerversicherung oder die Förderung freiwilliger Sparmodelle. Die Auseinandersetzung spiegelt ein wachsendes Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Verantwortung in der Sozialpolitik wider. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

2. Bei DW wird der Streit um die Gesundheitsreformen beleuchtet und hervorgehoben, dass die Bevölkerung ungeduldig auf Verbesserungen im Gesundheitssystem wartet, insbesondere bei der Terminvergabe und Versorgungsqualität. Auch der Reformdruck aus Brüssel und die demographische Entwicklung werden als Herausforderungen genannt, mit Blick auf notwendige Innovationen im System. Der Beitrag geht außerdem auf Paralleldebatten zum Rentensystem in anderen EU-Ländern ein. (Quelle: DW)

3. Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wird das Konzept eines Pflichtvorsorgekontos derzeit unterschiedlich bewertet: Während Wirtschaftsvertreter es als zukunftsweisend ansehen, warnen Gewerkschaften vor zusätzlicher Belastung für Geringverdiener und Selbstständige. Der Artikel analysiert zudem die Anschlussfähigkeit solcher Reformen im europäischen Vergleich und diskutiert die Rolle steuerlicher Anreize, die zur stärkeren Eigenvorsorge motivieren sollen. Fazit: Die politische Debatte ist noch offen, konkrete Gesetzesinitiativen werden für die kommenden Monate erwartet. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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