Senioren-Union plädiert für Schutz analoger Lebensbereiche

Die Senioren-Union spricht sich dafür aus, dass zentrale Lebensbereiche auch ohne digitale Mittel zugänglich bleiben.

28.08.25 06:55 Uhr | 118 mal gelesen

Die Senioren-Union fordert CDU und Bundestagsfraktion dazu auf, ein 'Recht auf analoges Leben' politisch zu verankern, damit wichtige Abläufe wie Behördengänge, Bankgeschäfte sowie die alltägliche Teilhabe unabhängig vom Internetzugang bleiben. Dieses Anliegen wird bei der Bundestagsdelegiertenversammlung in Magdeburg zum Thema gemacht, die am Donnerstag startet. Der kommissarische Bundesvorsitzende Helge Benda betont, dass viele Ältere in einer analogen Welt groß geworden seien und digitale Technologien zwar nutzen, aber solche Verfahren nicht ihr Alltagszentrum darstellten. Er unterstreicht, dass Vorgänge wie Einkaufen, Fahrkartenkauf oder Bankgeschäfte weiterhin ohne digitale Hürden möglich sein müssen, weil dies ein Stück Autonomie und Würde im Alter gewährleiste.

Die Senioren-Union fordert ein gesetzlich verankertes Recht auf analoge Alternativen in digitalen Zeiten. Hintergrund dieser Forderung ist, dass der rasche Digitalisierungsprozess gesellschaftliche Gruppen ausschließt, die keinen Internetzugang oder keine ausreichenden Fähigkeiten im Umgang mit digitaler Technik haben. Laut einer aktuellen Studie der Bitkom (2024) haben etwa 10 Millionen Deutsche keinen oder nur sehr eingeschränkten digitalen Zugang; besonders ältere Menschen sind davon betroffen. Die Debatte um analoge Alternativen wird angesichts von Behörden, Banken und Dienstleistern, die zunehmend rein digital arbeiten, von Sozialverbänden und Verbraucherzentralen verstärkt aufgegriffen. In anderen Ländern gibt es bereits gesetzliche Vorschriften, die analoge Dienstleistungen als Grundrecht sichern. Die Problematik wird nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich breit diskutiert.

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