In den letzten Tagen hat die Bundesregierung die seit April geltende Blockade der Einreise für Afghaninnen und Afghanen mit gültiger Aufnahmezusage aufgehoben und begonnen, entsprechende Visa auszustellen. Eine zentrale Rolle spielt die Justiz: Gerichte urteilten, Deutschland müsse seinen Aufnahmeverpflichtungen nachkommen und verhängten Strafandrohungen, was das Auswärtige Amt zum Umdenken zwang. Seit der Machtübernahme der Taliban 2021 sind mehrere tausend Afghanen über Aufnahmeprogramme nach Deutschland gekommen, dennoch läuft die Evakuierung häufig schleppend, unter anderem wegen aufwändiger Prüfprozesse, Engpässen bei den Auslandsvertretungen sowie politischer Uneinigkeit. Inzwischen versucht die Bundesregierung laut Medienberichten die Prozesse zu beschleunigen, indem vermehrt Personal nach Pakistan geschickt wird, um die Verfahren vor Ort gemeinsam mit Partnerbehörden durchzuführen. Schätzungen zufolge warten derzeit noch mehrere Tausende Afghanen in Drittstaaten wie Pakistan oder Iran auf ihre Ausreise nach Deutschland. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass gerichtlicher Druck ein entscheidender Faktor für Erinnerung und Umsetzung humanitärer Verpflichtungen im Rahmen deutscher Außenpolitik ist.
26.08.25 06:56 Uhr