DGB fordert Ausweitung der Rentenversicherung auf Abgeordnete und Selbstständige

Um die Rentenversicherung auch mit Blick auf die geburtenstarken Jahrgänge zu sichern, plädiert die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi dafür, zusätzliche Personengruppen wie Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen.

heute 14:50 Uhr | 115 mal gelesen

Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, betonte in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe, dass die Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung nur gelingen könne, wenn mehr Menschen in das System einzahlen. Besonders Selbstständige sollten mit einbezogen werden, da viele von ihnen im Alter auf Grundsicherung angewiesen sind. Auch Abgeordnete sollen in die Versicherung integriert werden, auch wenn der kurzfristige finanzielle Effekt gering sei. Zudem brauche es eine stärkere Integration am Arbeitsmarkt, mehr Zuwanderung und verbesserte Frauenbeschäftigung, um die Zahl der Beitragszahler zu erhöhen. Die Debatte um die Einbeziehung von Beamten lehnt Fahimi ab, da verfassungsrechtliche und finanzielle Hürden entgegenstünden. Staatliche Zuschüsse sollten nach Ansicht des DGB vollständig die versicherungsfremden Leistungen finanzieren und ein gesamtgesellschaftlicher Beitrag zur Abfederung der demografischen Effekte geleistet werden. Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters lehnt Fahimi strikt ab. Nach 45 Arbeitsjahren habe jeder Anspruch auf eine vollständige Rente. Sie kritisiert zudem die geplante Aktivrente der Bundesregierung, deren Effekt sie als begrenzt einschätzt, und warnt davor, dass Menschen wegen zu niedriger Renten zu langer Arbeit gezwungen werden.

Yasmin Fahimi, Vorsitzende des DGB, spricht sich dafür aus, Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, um deren Finanzierung langfristig zu sichern. Gleichzeitig lehnt sie die Aufnahme von Beamten aufgrund rechtlicher und finanzieller Probleme ab und fordert stattdessen höhere Steuerzuschüsse für versicherungsfremde Leistungen. Den Plänen für ein höheres Renteneintrittsalter sowie zur Aktivrente steht sie kritisch gegenüber, da sie soziale Ungerechtigkeit und gesundheitliche Belastungen fürchtet. Ergänzende Recherche zeigt, dass dieses Thema aktuell auch aus anderen Perspektiven intensiv diskutiert wird: Die Ampelregierung plant eine grundlegende Reform der Altersvorsorge, die neben der gesetzlichen Rente auch private und betriebliche Komponenten stärken soll. Angesichts der demografischen Entwicklung - insbesondere dem bevorstehenden Renteneintritt der Babyboomer-Generation - warnen Experten davor, dass ohne deutliche Veränderungen die Beitragssätze überproportional steigen könnten. Debattiert werden daher nicht nur breitere Einzahlergruppen, sondern auch gezielte Maßnahmen wie ein höheres Rentenniveau, eine bessere Erwerbsintegration von Frauen, Reformen bei Minijobs und ein verstärkter Fokus auf Zuwanderung als Teil der Lösung.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein aktueller Artikel auf der Webseite der Süddeutschen Zeitung geht auf die Diskussion um die geplante Rentenreform der Bundesregierung ein. Im Fokus stehen dabei die Kritik der Oppositionsparteien sowie die Herausforderung, die Rente für kommende Generationen sicher zu stellen, wobei insbesondere die Finanzierung und die Einbeziehung neuer Einzahlergruppen als Schlüsselfaktoren genannt werden. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet ausführlich über einen Vorschlag der Bundesbank, das Renteneintrittsalter künftig an die Lebenserwartung zu koppeln. Der Artikel analysiert die möglichen finanziellen Effekte und beleuchtet die Kontroverse um soziale Gerechtigkeit und die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Berufsgruppen. (Quelle: FAZ)

Im Spiegel wird ausführlich erläutert, wie die Rentendebatte von sozialen und politischen Spannungen geprägt ist. Experten warnen vor Altersarmut und diskutieren verschiedene Szenarien, von einer grundlegenden Systemreform bis zur gezielten Förderung bestimmter Erwerbsgruppen wie Frauen oder Migranten und warnen vor Lastverschiebungen zwischen den Generationen. (Quelle: Der Spiegel)

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