DGB-Vorsitzende plädiert für Sonderabgabe von Milliardärsvermögen

Angesichts schwacher Wirtschaftsdaten und der Debatte um die künftige Finanzierung der Sozialversicherungen fordert Yasmin Fahimi, Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, eine einmalige Sonderzahlung von deutschen Milliardären.

heute 09:15 Uhr | 105 mal gelesen

Yasmin Fahimi hat betont, dass die rund 250 Milliardäre in Deutschland mit einer einmaligen Vermögensabgabe zur Stabilisierung der Wirtschaft beitragen sollen. Diese Mittel könnten gezielt in einen Investitionsfonds oder als Risikokapital genutzt werden, was im Erfolgsfall auch den Wohlhabenden selbst zugutekäme. Dem zunehmenden Auseinanderklaffen der Vermögensverhältnisse müsse laut Fahimi so entgegengewirkt werden – große Vermögen sollten zur Finanzierung wichtiger gesellschaftlicher Aufgaben herangezogen werden. Die DGB-Vorsitzende sieht die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen wie die Reaktivierung einer Vermögenssteuer und die Reform der Erbschaftssteuer, etwa mit einem lebenslangen Freibetrag von einer Million Euro, ab dem sämtliche Erbschaften gleich besteuert werden. Ausnahmen soll es für Betriebsvermögen geben, um die Fortführung von Unternehmen abzusichern.

Yasmin Fahimi knüpft ihre Forderung nach einer Vermögensabgabe für Milliardäre an das zunehmende Auseinanderdriften von Arm und Reich in Deutschland. Parallel dazu werden in Medienberichten Stimmen laut, die ebenfalls eine stärkere Beteiligung großer Vermögen an gesellschaftlichen Aufgaben anmahnen, während Kritiker vor negativen Effekten auf Investitionsklima und Kapitalflucht warnen. Zuletzt wurde in Deutschland immer wieder über eine gerechtere Besteuerung von Vermögen und Erbschaften diskutiert – nicht zuletzt durch die Veröffentlichung neuer Daten zur Vermögenskonzentration, die zeigen, dass etwa 1 % der Bevölkerung einen erheblichen Anteil des Gesamtvermögens besitzt, während viele Haushalte kaum Rücklagen haben.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

In der Süddeutschen Zeitung wird thematisiert, dass die Bundesregierung angesichts der angespannten Haushaltslage neue Maßnahmen zur Finanzierung der Sozialsysteme abwägt. Experten schlagen eine längst überfällige Reform der Erbschafts- und Vermögensbesteuerung vor und weisen darauf hin, dass Vermögenskonzentrationen in Deutschland im europäischen Vergleich besonders hoch sind. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Der Spiegel analysiert, dass die Forderung nach einer Vermögensabgabe in Politik und Wirtschaft kontroverse Reaktionen hervorruft. Während Gewerkschaften und Sozialverbände die Pläne begrüßen, warnen Wirtschaftsvertreter vor möglichen Investitionshemmnissen und einem Anstieg der Kapitalflucht ins Ausland. Quelle: Spiegel

Die ZEIT berichtet über die Ergebnisse einer neuen Studie zur Vermögensverteilung, die zeigt, dass die Einkommen und Vermögen besonders reicher Haushalte in den letzten Jahren überproportional stiegen. Die Autoren der Studie fordern gezielte Maßnahmen, um die Kluft zwischen den unteren und oberen Einkommensgruppen zu verringern und schlagen eine Kombination aus Erbschaftssteuerreform und einmaliger Sonderabgabe vor. Quelle: Die Zeit

Schlagwort aus diesem Artikel