Andreas Jung, stellvertretender CDU-Vorsitzender und Vize der Unionsfraktion, wirbt für eine Verlängerung der Emissionszertifikateausgabe an die Industrie bis 2045 – trotz der Zielmarke Klimaneutralität ab diesem Jahr. Er möchte so Klimaschutz, Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze balancieren und setzt auf den Emissionshandel als Leitinstrument, dabei aber auch auf innovative Technologien wie CO2-Speicherung. Kritik kommt deutlich von den Grünen: Sie halten Jungs Vorschlag für einen faulen Kompromiss beim Klimaschutz, der mehr auf ökonomische Interessen als auf ambitionierte Klimaziele Rücksicht nimmt. Laut aktuellen Berichten der FAZ, Tagesschau und Spiegel findet parallel eine breite Debatte um die Zukunft des deutschen Emissionshandels statt: Zwischen wirtschaftspolitischen Befürchtungen, wachsendem Innovationsdruck und schwindender Geduld bei Umweltverbänden befürworten manche Stimmen ein strikteres Vorgehen. Die Bundesregierung setzt verstärkt auf Brückentechnologien wie CCS bei neuen Gaskraftwerken, um die Stromversorgung trotz steigender Erneuerbaren sicherzustellen. In den letzten Tagen meldeten mehrere Medien besorgniserregende Entwicklungen in deutschen Wäldern, was die Dringlichkeit ambitionierter Klimaziele unterstreicht.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Bei der FAZ wird ausführlich diskutiert, wie die Verlängerung des Emissionsrechtehandels bis 2045 die Balance zwischen Industrieinteressen und Klimaschutzzielen herausfordert; dabei betonen Experten, dass innovative Technologien wie CCS zwar Chancen bieten, viele Umweltverbände die Pläne aber für nicht ambitioniert genug halten und gleichzeitig klimapolitische Ziele kritisch auf den Prüfstand stellen Quelle: FAZ.
Der Spiegel analysiert die Regierungsdebatte rund um neue Gaskraftwerke und die Rolle von CO2-Speichertechnologien: Während die Energiewirtschaft Übergangslösungen fordert, mahnen Klimaforscher zu schnellerem Umsteuern, weil aktuelle Wetterextreme auf die Folgen des Klimawandels hindeuten; Bürgerinitiativen und Wirtschaftslobby geraten dabei regelmäßig aneinander Quelle: Spiegel.
Die Süddeutsche Zeitung bereichtet, dass Umweltverbände die Bundesregierung auffordern, den Emissionshandel nicht weiter zu verwässern; sie warnen davor, dass zu großzügige Zertifikatsausgaben die Anreize zum Umbau der Industrie verzögern und sehen in der nachhaltigen Sicherung deutscher Wälder ein weiteres dringendes Handlungsfeld Quelle: Süddeutsche.