Erste Herausforderung für den neuen Sicherheitsrat: Drohnenalarm in Deutschland

Eine auffällige Zunahme verdächtiger Drohnenaktivitäten über sicherheitsrelevanten Standorten stellt den kürzlich ins Leben gerufenen Nationalen Sicherheitsrat im Kanzleramt vor seine erste große Bewährungsprobe.

04.10.25 20:08 Uhr | 152 mal gelesen

Obwohl der neue Krisenstab zur Koordination der Sicherheitsbehörden noch im Aufbau ist, werden angesichts der aktuellen Bedrohungslage bereits erste Maßnahmen ergriffen. Laut Informationen der "Bild am Sonntag" gibt es eine Häufung von Drohnensichtungen über kritischen Infrastrukturen wie Flughäfen, Häfen, Rüstungsunternehmen und militärischen Anlagen. Die zuständigen Nachrichtendienste und die Polizei können bisher nicht abschließend klären, ob diese Zwischenfälle auf Drohnen, Kleinflugzeuge oder andere Ursachen zurückzuführen sind, und auch eine Urheberschaft, insbesondere eine russische, ist unbestätigt. Die Bundesregierung erstellt derzeit ein gemeinsames Lagebild: Der Bundesnachrichtendienst wertet Daten aus Nachbarländern aus, das Bundesinnenministerium stimmt sich eng mit der Bundespolizei und den Ländern ab, und auch die Bundeswehr steuert Erkenntnisse bei. Aus Regierungskreisen wird betont, dass die Häufung der Vorfälle die Dringlichkeit und Bedeutung des neuen Sicherheitsrats unterstreicht, der seine Arbeit in den kommenden Wochen aufnehmen soll.

Die jüngste Serie mutmaßlicher Drohnensichtungen über sensiblen Einrichtungen in Deutschland sorgt für erhebliche Unruhe in den Sicherheitskreisen und hat die Schaffung des Nationalen Sicherheitsrats beschleunigt. In den letzten Monaten wurden in Deutschland und anderen europäischen Ländern vermehrt Drohnen über Gaskraftwerken, Atomkraftwerken und Flughafenarealen gesichtet; viele dieser Vorfälle konnten nicht abschließend aufgeklärt werden. Experten diskutieren, ob es sich dabei um gezielte Spionage- oder Störaktionen handelt, und fordern angesichts der Bedrohungslage verbesserte Überwachungs- und Abwehrsysteme—auch die EU verstärkt ihre Zusammenarbeit beim Schutz kritischer Infrastruktur, um Risiken durch Drohnen effektiv zu begegnen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein aktueller Artikel der Süddeutschen Zeitung hebt hervor, dass im Zusammenhang mit zunehmenden Drohnensichtungen erneut die Debatte über den Schutz kritischer Infrastruktur angefacht wurde. Experten fordern gesetzliche Nachbesserungen und warnen vor möglichen Spionagemaßnahmen aus dem Ausland. Zudem berichtet die Zeitung, dass Sicherheitslücken insbesondere an großen Verkehrsknotenpunkten bestehen. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert die Herausforderungen für den neuen Nationalen Sicherheitsrat, der insbesondere durch die neuen Bedrohungslagen aus der Luft und den Einsatz moderner Drohnentechnologien seine Arbeitsstrukturen agil und praxistauglich gestalten müsse. Der Artikel thematisiert die internationale Zusammenarbeit der deutschen Sicherheitsbehörden mit europäischen Partnerdiensten und den technischen Aufholbedarf im Bereich der Drohnenabwehr. Laut FAZ müssen zeitnah Lösungen implementiert werden, um die Sicherheitsarchitektur zu stärken. Quelle: FAZ.

Die Zeit berichtet ausführlich über die aktuellen Ermittlungen von Bundesnachrichtendienst und Bundeskriminalamt zur Drohnenproblematik in Deutschland und betont die Unsicherheit hinsichtlich der Herkunft und der Motive hinter den jüngsten Überflügen. Die Berichterstattung diskutiert mögliche geopolitische Implikationen und beleuchtet den Stand der deutschen Drohnenabwehrmaßnahmen, die als verbesserungswürdig gelten. Abschließend fordert der Artikel mehr Transparenz der Regierung und einen koordinierten europäischen Ansatz. Quelle: ZEIT.

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