„An manchen Ecken brauchen wir definitiv eine stärkere Polizeipräsenz – das kann ich unterschreiben“, erklärte Felix Banaszak im Interview mit RTL und ntv. Für ihn geht das Thema aber noch weiter: Allgemein müsse der Staat an solchen Brennpunkten wie Bahnhöfen häufiger sichtbar und zugänglich sein. Das ließe sich laut Banaszak auch durch mehr Sozialarbeiter erreichen, die bereits im Vorfeld Menschen unterstützen und Probleme auffangen – um noch bevor irgendetwas eskaliert, einzugreifen. Auffällig sei, dass viele der Vorfälle an Bahnhöfen mit versäumter Präventionsarbeit zu tun hätten; es fehle weniger an Kontrolle, sondern vielmehr an frühzeitiger Unterstützung, unabhängig von der Herkunft der Menschen.
Die Idee des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, KI-gestützte Kameras an Bahnhöfen zu installieren, sieht Banaszak eher kritisch. Er hält wenig davon, in jedem neuen Debatte um Sicherheit einfach auf Technik zu setzen: „Es wird immer so getan, als löse eine Kamera, die irgendwo hängt, die Probleme. Aber solange niemand aktiv die Aufnahmen verfolgt und wirklich eingreifen kann, bringt das gar nichts.“ Statt flächendeckender Überwachung plädiert er für gezielte Einsatzorte, an denen das Personal wachsam und präsent bleibt, um einschreiten zu können, falls sich Situationen zuspitzen.
Einen sogenannten 'Stadtbild-Gipfel', bei dem Politiker für eine Lösung der Probleme zusammenkommen, bewertet Banaszak eher skeptisch. Solche Treffen erzeugten oft große Erwartungen, die selten erfüllt werden könnten, da für lokale, teils verfestigte Probleme wie Armut, Kriminalität oder Arbeitslosigkeit nachhaltiges Handeln nötig sei und keine reinen PR-Veranstaltungen. „Wenn die Bundesregierung einen Gipfel braucht, um sich endlich ehrlich den Problemen anzunehmen – dann nur zu, aber es zählt das Handeln, nicht das Schaulaufen.“
Manchmal fragt man sich ja, ob noch mehr Sicherheitsgipfel oder Symbolpolitik tatsächlich helfen, oder ob am Ende nicht wieder nur heiße Luft versprochen wird. Vielleicht liegt die eigentliche Herausforderung darin, nicht nur Polizei aufzustocken, sondern tiefergreifende gesellschaftliche Ursachen anzugehen. Und das dauert bekanntlich länger als eine Rede im Regierungsviertel.
Banaszak fordert mehr Polizei und Sozialarbeit an Bahnhöfen und betont, dass reine Technik wie KI-Kameras keine ausreichende Problemlösung darstellen. Vielmehr gehe es ihm um die frühe Prävention und die direkte Präsenz von Menschen vor Ort, nicht um Symbolmaßnahmen. Kritisch blickt er auf von der Regierung einberufene Sicherheitsgipfel, die meist weit weniger bringen, als versprochen wird. Ergänzend zu den aktuellen Debatten haben mehrere namhafte Zeitungen und Onlinemedien in den letzten 48 Stunden auf die wachsende gesellschaftliche Unsicherheit in deutschen Großstädten hingewiesen. So berichtete die Süddeutsche Zeitung über Forderungen von Polizei- und Gewerkschaftsvertretern nach mehr Ressourcen wegen steigender Gewalt in Ballungszentren. Die ZEIT hob hervor, dass Bundesregierung und Landesregierungen angesichts wachsender Sicherheitsprobleme zunehmend zwischen polizeilichen Maßnahmen und sozialpolitischen Präventionsstrategien abwägen. Spiegel Online beleuchtete, wie technische Lösungen wie Gesichtserkennung durch KI auf Akzeptanzprobleme stoßen und Grundrechtsdebatten auslösen. Insgesamt bleibt die Frage offen, wie ein kluger Mix aus Kontrolle, Prävention und sozialer Unterstützung in der Praxis funktionieren kann.