Laut Medienberichten – das "Handelsblatt" war da schnell zur Stelle – hat das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) Objektive auf die Zusammenarbeit von DESY und Nexperia Hamburg gerichtet. Die beiden Seiten hatten Anfang des Jahres ihre Kooperation zum Thema Siliziumkarbid-Halbleiter öffentlich gemacht. Es klingt erst einmal nach Profis, die mit geballtem Wissen und Steuergeldern neue Wege für SiC-Halbleiter ebnen wollen: preiswerter, besser, effizienter. DESY, eines der weltweit angesehensten Forschungszentren, erhielt vergangenes Jahr über 300 Millionen Euro aus der öffentlichen Hand. Nun steht im Raum, wie tragfähig die Allianz mit dem chinesisch-holländisch geführten Halbleiterunternehmen Nexperia – vor allem politisch – überhaupt ist."Mittendrin im Austausch" sei das Forschungsministerium mit dem Zentrum, um sich "ein vollständiges Bild zu machen", wie eine Sprecherin dem Handelsblatt steckte. Frisch im Stiftungsrat diskutiert, den das Ministerium teils selbst bestimmt, bleibt es ein Thema, das nicht so schnell von der Tagesordnung verschwindet. Auch bei DESY herrscht offensichtlich etwas Nachdenklichkeit: "Eine Neubewertung der Kooperation steht im Raum", kein Dementi, sondern ein Zwischenton. Mal ehrlich: So glatt wie anfangs gedacht läuft diese Partnerschaft gerade nicht mehr.
Die Kooperation zwischen dem Helmholtz-Zentrum DESY in Hamburg und Nexperia, einem Halbleiterhersteller mit chinesischem Mutterkonzern, wird aufgrund geopolitischer und technologischer Bedenken nun intensiv geprüft. Hintergrund sind Sorgen um mögliche Technologietransfers und eine kontroverse Diskussion über strategische Abhängigkeiten im Bereich von Halbleitertechnologien – ein Feld, das im internationalen Wettbewerb zunehmend an Bedeutung gewinnt. Laut neueren Berichten wird die Achillesferse der deutschen und europäischen Chipindustrie, nämlich die enge Verflechtung mit außereuropäischen Akteuren, kontrovers debattiert – auch im Lichte aktueller Investitionen, Exportkontrollen und möglicher Einflussnahme durch Staaten wie China. Die US-Regierung geht seit Monaten in ähnlich gelagerten Fällen immer deutlicher auf Distanz zu technologischen Kooperationen mit chinesischen Firmen und erhöht den politischen Druck auf ihre Partner, hier für mehr Sicherheit zu sorgen. Zugleich geraten Fördermittelprojekte in die Kritik: Es mehren sich Stimmen, die Transparenz, nationale Interessen und klare Abgrenzungen bei öffentlich finanzierten Forschungskooperationen fordern.