Jens Spahn rechtfertigt Masken-Strategie vor Enquete-Kommission

Bei einer Anhörung im Bundestag stellte Jens Spahn klar, warum die umstrittene Maskenbeschaffung zur Pandemiezeit aus seiner Sicht richtig war – trotz aller Kritik an Kosten und Vorgehen.

heute 15:04 Uhr | 27 mal gelesen

Jens Spahn hat es kürzlich vorm Ausschuss auf den Punkt gebracht: Weltweit wollten plötzlich alle das gleiche Produkt – Schutzmasken. Logisch, dass so ein Run die Preise in absurde Höhen treibt. Von geordneten Abläufen konnte keine Rede mehr sein. Wildwest? Fast schon untertrieben. Spahn selbst verglich die Lage mit einer Naturkatastrophe, nur eben ohne regionale Begrenzung. Ungewöhnliche Situationen verlangen eben manchmal nach ungewöhnlichen Maßnahmen. 'Haben ist besser als brauchen', fasste er zusammen – definitiv nicht nach Lehrbuch, aber in Zeiten voller Unwägbarkeiten aus seiner Sicht alternativlos. Geschwindigkeit zählte mehr als makellose Verwaltung. Die Gremien, der Krisenstab, das Corona-Kabinett: Sie alle haben diese Entscheidungen mitgetragen. Dass das alles teuer war, ließ Spahn dabei nicht unter den Tisch fallen. Wer aber im Schutz von Menschenleben kalkuliert, müsse das Portemonnaie notfalls weit öffnen. Heute kann man natürlich am Bierstand recht weise zurückblicken und fragen, ob das alles nicht zu viel war. Aber mitten im Sturm denkt man eben eher ans Überleben als ans Sparschwein. Seinen Vergleich zur Gaskrise 2022 hätte ich ganz ähnlich gezogen: Auch da zählte Versorgungssicherheit am Ende mehr als der Preis. Fast schon ein Lehrstück in politischer Abwägung unter Druck.

Im Zentrum der parlamentarischen Anhörung stand Spahns Rechtfertigung für die damals hektischen, teuren Maskenkäufe. Er stellte klar, dass es unter den weltweit chaotischen Bedingungen keine Blaupause gab und das Ziel oberste Priorität haben musste: ausreichend Masken für Deutschland zu sichern. In internationalen Medien wird dies unterschiedlich bewertet – während einige Spahn Mut zur Entscheidung zusprechen, kritisieren andere den Mangel an Kontrolle und Transparenz. Ein Blick in die jüngste Debatte zeigt außerdem, dass auch heute Krisenmanagement ohne klare Vorbilder oft zu ähnlichen Dilemmata führt.

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