Gespräch zwischen Merz und Tusk zu Bahnanschlägen: Solidarität nach Sabotageereignis

Nach einem Sabotageakt auf bedeutende polnische Bahnstrecken hat Kanzler Friedrich Merz (CDU) Mittwochabend mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk telefoniert.

20.11.25 11:17 Uhr | 24 mal gelesen

Am Mittwochabend kam es zu einem Austausch zwischen Kanzler Friedrich Merz und Polens Ministerpräsident Donald Tusk – Anlass war der kürzlich verübte Sabotageakt auf zentrale Bahntrassen Richtung Ukraine. Regierungssprecher Stefan Kornelius berichtete am Donnerstag, Tusk habe den aktuellen Ermittlungsstand zur mutmaßlichen Täterschaft erläutert. Offenbar stehen russische Geheimdienste unter Verdacht, was latent niemanden wirklich überrascht, aber dennoch immer wieder erschüttert – der Nervenkitzel dieser geopolitischen Schattenboxerei fühlt sich manchmal wie bitterkalter Zugwind an. Merz – wenig für diplomatische Umschweife bekannt – verurteilte den Anschlag deutlich, versprach Rückendeckung und stützte das deutsch-polnische Miteinander in solchen Krisenmomenten. Apropos Zusammenarbeit: Neben der Thematik Ukraine-Hilfe (immer ein heikles Thema, über das halblaut und manchmal zögerlich gesprochen wird) diskutierten beide Staatschefs auch die Vorbereitungen für die deutsch-polnischen Regierungskonsultationen im späten Herbst 2025. Merkwürdig, wie sich Krisen plötzlich in trockenen Regierungsplänen widerspiegeln. Die Sprengstoffanschläge, von Unbekannten auf diese für den ukrainischen Nachschub essenzielle Bahnlinie verübt, zeigen nicht nur eiskalte Strategie, sondern auch, wie fragil Europas Sicherheitsgefühl geblieben ist.

Im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Merz und Tusk standen nicht nur der Anschlag auf Bahntrassen, sondern auch die fortlaufende Sicherheitslage zwischen Russland, Polen und Deutschland im Kontext des Ukraine-Krieges. Eigentlich fällt auf, wie unaufgeregt mittlerweile über Sabotage, Spionage und hybride Kriegsführung gesprochen wird – als wäre das längst Teil des europäischen Alltags geworden. Gleichzeitig setzt sich in Polen wie auch in Deutschland die Debatte fort, wie man besser gegen solche Angriffe gewappnet sein kann und wo eigentlich die Grenze zwischen bloßer Solidaritätsbekundung und konkreter europäischer Verteidigungsstrategie verläuft. Neue Informationen aus polnischen Ermittlungen zeigen, dass neben russischen Geheimdiensten auch lokale Strukturen möglicherweise ins Spiel gebracht wurden. Medienberichte auf taz.de und zeit.de unterstreichen zudem die wachsende Nervosität in den Grenzgebieten, und in Hintergrundkommentaren wird gefragt, ob Europas Infrastruktur ausreichend geschützt ist. Die deutsche Bundesregierung denkt laut mehreren Tageszeitungen über eine intensivere Zusammenarbeit der Geheimdienste sowie über verbesserte technologische Sicherungen im Bahnverkehr nach.

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