Gesundheitsstaatssekretär regt günstigen Basistarif in der GKV an

Im laufenden Streit um die Beitragsbelastung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wirbt CDU-Staatssekretär Tino Sorge für eine grundlegende Umstrukturierung der Tarife.

10.09.25 09:07 Uhr | 3 mal gelesen

Nach Informationen der 'Bild' spricht sich Tino Sorge für die Einführung eines preiswerten Basistarifs aus, den Versicherte nach Bedarf um Zusatzleistungen erweitern können. Laut Sorge besteht dringender Reformbedarf, da regelmäßige Beitragserhöhungen keine tragfähige Lösung darstellen. Er schlägt flexible Tarifoptionen vor: Krankenkassen sollen eine kostengünstige Grundsicherung anbieten und Erweiterungen, wie etwa Brillenleistungen, als wählbare Bausteine ergänzen. Sorge stellt dabei klar, dass niemand eine Verschlechterung des Versicherungsschutzes befürchten müsse. Außerdem plädiert er für das sogenannte Primärarztmodell, bei dem durch eine Bindung an einen festen Hausarzt günstigere Tarife möglich seien. Die Vorschläge sollen zeitnah auch mit SPD-Vertretern besprochen werden.

Tino Sorge (CDU) schlägt ein neues Tarifmodell in der GKV vor, das auf einem günstigen Grundtarif basiert, der durch individuell wählbare Zusatzleistungen ergänzt werden kann. Diese Modularisierung soll steigenden Beiträgen entgegenwirken und gleichzeitig passgenaue Absicherung bieten, wobei der aktuelle Versicherungsschutz erhalten bleibt. Neben dem Vorschlag für Zusatzbausteine wie Brillenversorgung soll das Primärarztmodell durch finanzielle Anreize attraktiv gemacht werden. Internationale Vergleiche zeigen ähnliche Modelle, etwa in den Niederlanden, wo Basistarife mit optionalen Zusatzversicherungen gängig sind, was die Kosten begrenzt und die Wahlmöglichkeiten erhöht. Aktuelle Diskussionen umfassen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Zwei-Klassen-Medizin, aber Befürworter verweisen auf die Flexibilität und Transparenz der neuen Tarifstruktur. Experten fordern bei einer eventuellen Umsetzung klare gesetzliche Leitplanken, um eine ausreichende Grundversorgung für alle sicherzustellen. (Recherchiert 06/2024)

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung berichtet, dass die Krankenkassen vor massiven finanziellen Herausforderungen stehen, zunehmend vor allem durch teure Arzneimittel und alternde Bevölkerung; die Politik sucht intensiv nach Reformoptionen, unter anderem durch Flexibilisierung der Tarife und Förderung von Hausarztmodellen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert, dass Zusatzmodule in der GKV Chancen für mehr individuelle Absicherung bieten, jedoch hohe Anforderungen an IT-Infrastruktur und Beratung der Versicherten stellen, um Missverständnisse und Unterversorgung zu vermeiden (Quelle: FAZ).

Der Spiegel diskutiert die politische Dimension der Krankenversicherungsreform, betont das Risiko, dass Basistarife zu einer niedrigeren Versorgungsqualität führen könnten, und weist auf die zentrale Rolle der SPD in den bevorstehenden Verhandlungen hin (Quelle: Spiegel).

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