Grüne und Linke kritisieren Drohnen-Einflug nach Polen scharf

Russische Drohnen sind in polnischen Luftraum eingedrungen – das sorgt bei Grünen und Linken im Bundestag für starke Proteste.

10.09.25 16:00 Uhr | 3 mal gelesen

Sara Nanni, sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen, bezeichnete am Mittwoch gegenüber 'T-Online' den Vorfall als inakzeptabel und forderte eine gemeinsame diplomatische Reaktion aller NATO- und EU-Länder. Sie erklärte, Russland stelle das Bündnis derzeit gezielt auf die Probe, insbesondere vor dem Hintergrund eines bevorstehenden Großmanövers in Belarus, weshalb das Eindringen ein Zeichen der Drohung sei. Auch Lea Reisner, Sprecherin für internationale Beziehungen der Linken, sprach von einem klaren Völkerrechtsbruch und forderte eine umfassende Untersuchung. Reisner warnte davor, dass der Vorfall nicht zu einer weiteren Eskalationsspirale führen dürfe. Aus ihrer Sicht müsse sich Europa unabhängiger von den Vereinigten Staaten machen und zusammen mit Partnern des Globalen Südens eigene diplomatische Wege für einen Waffenstillstand und neue Verhandlungen suchen.

Das jüngste Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum sorgt für erhebliche politische Spannung. Während Politikerinnen der Grünen und Linken im Bundestag die Aktion als Völkerrechtsverstoß und bewusste Provokation deuten, fordern sie eine entschiedene, einheitliche Antwort seitens EU und NATO. In aktuellen Medienberichten wird zudem betont, dass Polen als EU- und NATO-Mitglied mehrfach Ziel russischer und weißrussischer Drohnenwarngeräte war und dies die Debatte über die Wirksamkeit kollektiver Sicherheitsstrukturen intensiviert hat. Außerdem zeigen Recherchen, dass parallel zur Debatte in Deutschland auch die polnische Regierung auf eine schnelle Reaktion der NATO drängt und eine Verstärkung der eigenen Luftverteidigung prüft. Internationale Beobachter warnen, dass ähnliche Vorfälle an den östlichen NATO-Grenzen zunehmen und als Test der Bündnisbereitschaft und Abschreckung dienen könnten.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein aktueller Hintergrundartikel bei der Zeit behandelt die Diskussion innerhalb der polnischen Politik über die Konsequenzen aus den jüngsten Zwischenfällen. Dort wird berichtet, dass neben einer Verstärkung militärischer Präsenz auch ein Ausbau der zivilen Schutzmaßnahmen erwogen wird, und mehrere Experten einen koordinierten europäischen Ansatz zum Schutz des Luftraums fordern. Quelle: Zeit Online

Die Süddeutsche Zeitung analysiert in einem längeren Beitrag die Reaktionen innerhalb der NATO und sieht eine zunehmende Belastung für das transatlantische Bündnis, da solche Zwischenfälle die Einheit der Mitgliedstaaten herausfordern. Gleichzeitig wird erläutert, dass die polnische Bevölkerung angesichts der Nähe zum russisch-ukrainischen Konflikt besonders sensibilisiert ist und eine schnellere Kommunikation der Regierung zu Sicherheitslagen fordert. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Im Spiegel wird ausführlich dargelegt, wie Polen und andere osteuropäische Staaten verstärkt auf moderne Verteidigungstechnik und internationale Zusammenarbeit setzen, um russische Provokationen abzuwehren. Der Artikel geht auch auf die diplomatischen Bemühungen innerhalb der EU ein, mehr Einigkeit gegenüber Russland zu demonstrieren und rät zu einer langfristigen Strategie zur Stabilisierung der Region. Quelle: Der Spiegel

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