Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, beklagt sich über eine deutliche Zunahme an Beschimpfungen und Bedrohungen, die sie als Politikerin und insbesondere als Frau erfährt. Neben Beleidigungen und Abwertungen ihres Aussehens sind es sexuelle Anspielungen und direkte Morddrohungen, die sie erreichen. Reichinnek berichtet, dass viele Politikerinnen mit ähnlichen Anfeindungen konfrontiert werden und verweist auf die psychische Belastung dieser Angriffe. Laut aktuellen Berichten in deutschen Medien nimmt die verbale und physische Gewalt gegen Politikerinnen und Politiker, besonders im Vorfeld von Wahlen, weiter zu. Sicherheitsbehörden warnen vor der Radikalisierung einzelner Tätergruppen, die sich insbesondere in den Sozialen Medien organisieren und Politiker gezielt ins Visier nehmen. Die Bundesregierung hat als Reaktion auf die steigenden Angriffe eine Verschärfung des Strafrechts gegen Hasskriminalität und Bedrohungen gegenüber Amts- und Mandatsträgern beschlossen.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
In einem ausführlichen Artikel berichtet die Süddeutsche Zeitung über die Eskalation von Bedrohungen gegenüber Politikerinnen und Politikern vor den jüngsten Wahlen und stellt dar, wie insbesondere Kommunalpolitiker immer häufiger zum Ziel von Angriffen werden. Der Beitrag beleuchtet die Folgen für das politische Klima und diskutiert die Notwendigkeit besserer Schutzmaßnahmen. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert die zunehmende Hasskriminalität gegen Mandatsträger und weist darauf hin, dass besonders Frauen von sexistischen Angriffen betroffen sind. Der Bericht stellt auch verschiedene Maßnahmen dar, die von Parteien und Behörden ergriffen wurden, darunter anonyme Meldewege und psychologische Betreuung. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Die Zeit veröffentlicht einen Hintergrundbericht, der den Zusammenhang zwischen digitalen Hasswellen und realen Bedrohungen gegen Politiker*innen zeichnet. Der Artikel beschreibt Fälle von Cyber-Mobbing, gibt Einblicke in die Reaktionen der Betroffenen und berichtet von den politischen und fachlichen Initiativen zum besseren Schutz. (Quelle: Die Zeit)