Homeoffice bleibt fester Bestandteil der Arbeitswelt

Auch nach der Pandemie hat sich das Arbeiten im Homeoffice in Deutschland durchgesetzt, wenngleich es inzwischen seltener an allen Arbeitstagen genutzt wird.

heute 08:16 Uhr | 44 mal gelesen

Im Jahr 2024 arbeiteten laut dem Statistischen Bundesamt rund 24 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland zumindest zeitweise von zu Hause aus. Dieser Wert entspricht in etwa den Zahlen aus 2023 (23 Prozent) und 2022 (24 Prozent), stellt aber einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 dar, als nur 13 Prozent Homeoffice nutzten. Dennoch ist ein Rückgang bei der Exklusivnutzung von Homeoffice zu beobachten: Im Jahr 2024 arbeiteten nur noch 24 Prozent der Homeoffice-Nutzer ausschließlich von zu Hause, während es im Pandemiejahr 2021 noch 40 Prozent waren. Stattdessen hat sich das hybride Modell etabliert - fast die Hälfte derjenigen, die Homeoffice nutzen, sind inzwischen so oft oder häufiger im Büro wie zu Hause. Besonders Beschäftigte mit größerer Entfernung zum Arbeitsplatz greifen häufiger auf Homeoffice zurück, während bei kurzen Distanzen der Anteil geringer ist. Das Angebot von Homeoffice erleichtert zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, besonders bei Arbeitnehmern zwischen 35 und 44 Jahren. Im Vergleich innerhalb der EU liegt Deutschland auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau; Spitzenreiter sind die Niederlande, Schweden und Luxemburg.

Homeoffice bleibt in Deutschland ein relevanter Teil der Arbeitsrealität, allerdings vollzieht sich ein Wandel hin zum flexibleren, hybriden Arbeiten. Die größten Nutznießer sind Berufspendler mit größerer Entfernung zum Arbeitsplatz und Menschen im alterstypischen Familiengründungsbereich. Im EU-Vergleich belegt Deutschland eine mittlere Position: Länder wie die Niederlande und Schweden zeigen, dass Homeoffice-Anteile noch deutlich ausgebaut werden könnten. Neue Studien und aktuelle Medienberichte betonen außerdem, dass viele Arbeitgeber die Notwendigkeit von Präsenz im Büro wieder stärker in den Fokus rücken, gleichzeitig aber flexible Modelle für die Mitarbeiterbindung und zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität zunehmend wichtig werden. Besonders angesprochen werden auch Aspekte wie psychische Gesundheit im Homeoffice, technische Ausstattung und das Recht auf Nichterreichbarkeit in der Arbeitszeitgestaltung.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. In einem ausführlichen Artikel berichtete die Süddeutsche Zeitung, dass zahlreiche Unternehmen Homeoffice-Vereinbarungen erneut überarbeiten und dabei sowohl auf die Anforderungen der Beschäftigten als auch auf Effizienz und Unternehmenskultur achten. Es werden neue Mischformen aus Büro- und Remote-Arbeit diskutiert, wobei viele Chefs hoffen, dass die stärkere Präsenz die Teamdynamik verbessert und die Innovationskraft steigert (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

2. Die Zeit hebt in ihrem aktuellen Bericht hervor, dass sich trotz der stabilen Homeoffice-Quote vermehrt Beschäftigte flexible Arbeitsmodelle wünschen; zugleich nehmen jedoch auch Herausforderungen wie soziale Isolation und Homeoffice-Müdigkeit zu. Die Politik diskutiert weiterhin über gesetzliche Regelungen und das Recht auf mobiles Arbeiten (Quelle: Die Zeit).

3. Spiegel Online analysiert, dass viele Unternehmen seit Jahresbeginn 2024 ihre Homeoffice-Strategien überprüfen und teils die Rückkehrquote ins Büro anheben. Es wird darauf eingegangen, dass vor allem große Konzerne neue hybride Arbeitszeitmodelle vorschlagen, um Kosten zu sparen und produktive Zusammenarbeit zu fördern, während Arbeitnehmende mehr Mitsprache fordern (Quelle: Der Spiegel).

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