Ifo-Institut plädiert für Neuausrichtung der Innovationsförderung

Das Ifo-Institut spricht sich für eine gezieltere Innovationsstrategie in Deutschland aus und fordert eine stärker missionsorientierte Förderung.

15.09.25 09:58 Uhr | 6 mal gelesen

Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Innovationsökonomik und Digitale Transformation, betonte die Notwendigkeit von Innovationen und gezielter Förderung in Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz, Biotechnologie, Mikroelektronik und Quantentechnologie. Die aktuelle Politik unterstütze vorrangig große, etablierte Unternehmen statt Zukunftsfeldern. Mit einer missionsbasierten Innovationspolitik könnten wichtige gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimaschutz oder Digitalisierung besser adressiert werden, da sie Anreize für Wettbewerb und neue Lösungsansätze schaffe. Die derzeitigen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) konzentrieren sich laut Studie weiterhin auf traditionelle Industrien wie die Auto- und Maschinenbaubranche, während neue Technologiebereiche zu wenig Unterstützung erhalten. Um die im Koalitionsvertrag geplante Erhöhung der F&E-Ausgaben auf 3,5 Prozent des BIP bis 2030 zu erreichen, müssten insbesondere private Investitionen in diese Zukunftsfelder verstärkt werden. Dies erfordere klare Zielsetzungen ohne einseitige Branchenpräferenzen, kompetente und unabhängige Institutionen sowie mehr Wettbewerb und bessere Bedingungen für Start-ups und Investoren.

Das Ifo-Institut fordert eine Missionsorientierung in der Innovationspolitik, um die dringend benötigte Transformation in Schlüsseltechnologien voranzutreiben. Damit Deutschland innovationsfähig bleibt, empfiehlt das Institut eine stärkere Fokussierung auf gesellschaftlich relevante Ziele wie die Digitalisierung und die ökologische Wende – auch durch breitere Anreize für private Investitionen und die Förderung von Wettbewerbsstrukturen. Zudem haben in den letzten Tagen Berichte darauf hingewiesen, dass andere Länder wie die USA und China bereits gezielt in neue Technologien investieren und dadurch Innovationsvorsprünge generieren. Laut aktuellen Recherchen steht die Bundesregierung auch unter wachsendem Druck aus der Wirtschaft, bürokratische Hürden abzubauen und forschungsfreundlichere Rahmenbedingungen, besonders für Start-ups und Wagniskapitalgeber, zu schaffen. Gleichzeitig zeigt ein internationaler Vergleich, dass Deutschland zwar in der Grundlagenforschung stark ist, bei der Kommerzialisierung von Innovationen aber hinterherhinkt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut FAZ wird in Deutschland der Ruf nach einer Reform der Innovationspolitik immer lauter, insbesondere angesichts globaler Entwicklungen in der KI-Forschung und massiver Investitionen in den USA und China in Zukunftstechnologien. Die Politik ist gefordert, neben der Stärkung von Forschungseinrichtungen auch den Innovationsgeist in mittelständischen Unternehmen zu fördern und Rahmenbedingungen für Start-ups deutlich zu verbessern. Hinzu kommen Forderungen nach einer flexibleren Mittelvergabe und dem Abbau von Bürokratie für technologische Innovationen. Quelle: FAZ.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Experten die deutschen Innovationsmechanismen als zu schwerfällig empfinden und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fordern, um die Lücke zu international führenden Innovationsländern zu schließen. Besonders kleine Unternehmen und Start-ups sollten besseren Zugang zu Förderprogrammen erhalten, um innovative Ideen schneller auf den Markt zu bringen und so Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Es wird betont, dass auch Bildung und langfristige Strategien für eine innovationsfreundliche Kultur essenziell sind. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Nach aktuellen Beiträgen bei Spiegel Online stoßen deutsche Innovationsprojekte oft auf politische Hürden und langwierige Antragsverfahren; gefordert wird daher eine transparente und unabhängigere Mittelvergabe. Der Ausbau zukunftsrelevanter Industriezweige wie der Halbleiter- und Batterietechnologie wird als entscheidend angesehen, um internationale Rückstände aufzuholen. Deutschlands Rolle als Wissenschaftsnation müsse mit einer konsequenteren Innovationspolitik unterstrichen werden, um Wohlstand und Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Quelle: Spiegel Online.

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