Internationale Notlage: WHO hebt Mpox-Gesundheitsalarm auf

Wegen deutlich sinkender Fallzahlen hat die Weltgesundheitsorganisation den globalen Gesundheitsalarm im Zusammenhang mit Mpox wieder aufgehoben.

05.09.25 16:16 Uhr | 3 mal gelesen

Die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Aufhebung des internationalen Gesundheitsnotstands bei Mpox basiert vor allem auf dem kontinuierlichen Rückgang der Infektionen und Todesfälle in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Burundi, Sierra Leone und Uganda, wie Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus mitteilte. Das Verständnis der Übertragungswege und der Risiken für schwere Krankheitsverläufe sei verbessert, und die betroffenen Länder seien mittlerweile in der Lage, nachhaltig auf Ausbrüche zu reagieren. Seit der Ausrufung der höchsten Alarmstufe im August 2024 hatte ein internationaler Notfallausschuss regelmäßig getagt und kam nun zu dem Schluss, dass kein akuter Notstand mehr bestehe. Der WHO-Chef akzeptierte dieses Votum – warnte aber zugleich, dass eine latente Gefahr neuer Ausbrüche fortbesteht. Insbesondere der Schutz besonders gefährdeter Gruppen verlangt weiterhin erhöhte Wachsamkeit. Die Beobachtungssituation und der Zugang zu medizinischer Diagnostik sind nach wie vor unvollständig, begrenzte Mittel erschweren die Reaktionsfähigkeit, und die effektive Einbindung der Bevölkerung sowie solide Partnerschaften auf lokaler Ebene bleiben entscheidend, weshalb zusätzliche Finanzierungsressourcen dringend benötigt werden.

WHO hat den internationalen Gesundheitsnotstand in Bezug auf Mpox aufgehoben, nachdem in zentralafrikanischen Ländern sinkende Infektionszahlen gemeldet wurden. Dennoch bleibt die Gefahr erneuter Mpox-Ausbrüche bestehen, weshalb Vorbeugung, Überwachung und gezielte Schutzmaßnahmen für Hochrisikogruppen weiter erforderlich sind. Aktuell wird weltweit betont, dass neben verbesserten Diagnosemöglichkeiten auch eine nachhaltige Finanzierung und internationale Zusammenarbeit für die Kontrolle der Krankheit ausschlaggebend bleiben. Nach aktuellen Presseberichten und offiziellen Stellungnahmen wurden im Zuge der Covid-19-Pandemie fundierte Erfahrungen im Bereich der Ausbruchsüberwachung gewonnen, welche auch beim Management von Mpox eingesetzt werden. Viele Länder setzen mittlerweile auf Programme zur Aufdeckung von Krankheitsclustern, gezielte Impfkampagnen in Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risiko und fortlaufenden Ausbau der Laborkapazitäten. Internationale Gesundheitsexpert*innen unterstreichen, dass die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Regierungsbehörden und Zivilgesellschaft maßgeblich für den Erfolg sei. Zugleich gibt es Hinweise darauf, dass auch die entstigmatisierende Information über Mpox und die Stärkung der Gesundheitskompetenz vor Ort eine zentrale Rolle spielen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Der Süddeutschen Zeitung zufolge berichtet die WHO, dass trotz der Aufhebung des internationalen Notstands das Risiko von Mpox-Ausbrüchen weiterhin besteht, insbesondere in Regionen mit schlechter Gesundheitsversorgung. Die Organisation fordert verstärkte Investitionen in die medizinische Infrastruktur und einen verbesserten Zugang zu Diagnostika, um schnelle Reaktionen auf zukünftige Fälle zu ermöglichen. Zudem wird betont, dass internationale Zusammenarbeit und der Austausch von Best Practices essentiell sind, um globale Gesundheitsrisiken nachhaltig zu begegnen. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die FAZ weist in ihrer ausführlichen Berichterstattung auf die besondere Gefährdung von Menschen mit geschwächtem Immunsystem hin, etwa HIV-Infizierte, und schildert, wie einzelne Staaten bereits ihre nationalen Überwachungssysteme verbessert haben. Darüber hinaus werden die finanziellen Herausforderungen für die betroffenen Länder hervorgehoben, da trotz internationaler Hilfe oft Mittel für nachhaltige Prävention fehlen. Die WHO appelliert daher an Geberstaaten und die internationale Gemeinschaft, diese Lücken gemeinsam zu schließen. Quelle: FAZ

Die ZEIT betont, dass die Aufhebung des Mpox-Notstands ein Signal für Fortschritte in der globalen Gesundheitskoordination ist, jedoch dürfe der Fokus auf Prävention und Integration neuer Forschungsergebnisse in nationale Strategien nicht nachlassen. Ein zentrales Problem bleibe die Stigmatisierung von Erkrankten, besonders in gesellschaftlich benachteiligten Gruppen; hier seien Aufklärung und niederschwelliger Zugang zu Gesundheitseinrichtungen entscheidend. Nicht zuletzt werden politische Entscheidungsträger*innen dazu aufgefordert, flexible und langfristig angelegte Finanzierungsmodelle für die öffentliche Gesundheit zu entwickeln, um auch künftigen Ausbrüchen effektiv begegnen zu können. Quelle: ZEIT Online

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