Im Zentrum der Augsburger Medienabende stand die Frage: Wann schützen Verbote – und wann entmündigen sie? Die Diskussion zeigte, dass Verbote in puncto Social Media für Jugendliche immer noch umstritten sind. Zwar sprechen Risiken wie Cybermobbing, Datenmissbrauch oder Suchtgefahr für strengere Regeln. Gleichzeitig wächst die Überzeugung, dass Jugendliche auch in der digitalen Welt selbstständig und kritisch agieren lernen müssen und dass präventive, altersgerechte Medienbildung schon früh im Schulalltag Einzug finden sollte. Zuletzt mehren sich europaweit Initiativen für Mindestalter oder härtere Alterskontrollen, etwa in Frankreich, aber deren Durchsetzbarkeit und Sinn werden auch international heftig diskutiert. Die jüngsten Studien (Stand Juni 2024) zeigen: Mehr als 80% der Zwölf- bis 15-Jährigen in Deutschland sind bereits auf mindestens einer Social-Media-Plattform aktiv. Sowohl Medienpädagog*innen als auch Vertreter*innen von Jugendverbänden warnen vor einer bloßen Verschiebung des Problems ins Private oder auf inoffizielle Plattformen, sollten Verbote zu hart greifen. Gleichzeitig gibt es auch Stimmen, die auf neue Forschungsdaten zu negativen Effekten exzessiver Social-Media-Nutzung auf das psychische Wohlbefinden hinweisen. Die Debatte bleibt also komplex – und wird angesichts rasant wachsender KI-gesteuerter Apps vermutlich noch um einige Facetten reicher werden.