Im Kern positioniert sich Kanzleramtsminister Thorsten Frei klar hinter seinen Parteikollegen Johann Wadephul und unterstützt dessen kontrovers diskutierte Äußerungen zu möglichen Rückführungen syrischer Geflüchteter. Frei argumentiert mit den jüngsten UNHCR-Zahlen, die einen Trend der Rückkehr vieler Syrer in ihre Heimat belegen und schätzt das als positives Zeichen für einen möglichen Wiederaufbau Syriens ein. Er bleibt jedoch vage in Bezug auf konkrete Sicherheitslagen und die Herausforderungen, denen sich Rückkehrer in Syrien weiterhin ausgesetzt sehen – ein Umstand, den viele humanitäre Organisationen durchaus kritisch sehen. Aktuelle Berichte (z.B. von der "Zeit" und "FAZ") greifen allerdings massive Zweifel an einer flächendeckenden Sicherheit auf: Zum einen melden Menschenrechtsorganisationen weiterhin politische Verfolgung und Übergriffe, auch in Provinzen, die offiziell als "sicher" gelten. Der UNHCR selbst rät weiterhin zur Zurückhaltung bei Abschiebungen nach Syrien und warnt, nach zurückkehrende Flüchtlinge seien vermehrt Schikanen, Festnahmen oder Folter ausgesetzt. Die Debatte bleibt also eine politische Gratwanderung mit echtem menschlichem Risiko, wobei parteipolitische Optimismus-Botschaften und Warnungen gezielt gegeneinander gestellt werden.