Kiesewetter drängt auf nationale Rohstoff-Reserven für mehr Unabhängigkeit

Um Deutschlands Verwundbarkeit gegenüber China zu verringern, möchte CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter eine staatliche Reserve für Schlüsselrohstoffe aufbauen lassen.

heute 05:19 Uhr | 115 mal gelesen

Roderich Kiesewetter meint, dass Deutschland dringend aktiv werden muss, um strategisch wichtige Rohstoffe nicht länger von China abhängig zu machen. Er schlägt vor, Brachflächen und Lagerhallen, die ohnehin dem Staat gehören, für die Lagerung zentraler Ressourcen wie seltene Erden zu nutzen – das Wirtschaftsministerium und die Deutsche Rohstoffagentur sollten sofort loslegen. Wer sich erinnert: In Berlin-West während des Kalten Kriegs hat man Notvorräte an Lebensmitteln und Batterien gehortet, um gut durch Blockaden zu kommen. Es sei fatal, wie sehr sich Deutschland auf seltene Erden aus China verlässt, gerade weil Peking inzwischen Exportverbote und schärfere Kontrollen einsetzt und immer enger mit Russland kooperiert. Kiesewetter fordert, Partnerschaften mit Ländern wie Brasilien, Australien, Indien und Tansania endlich auszubauen und konkrete Rohstoffdeals einzufädeln. So könnte die alte Partnerschaft mit Brasilien mit wirklichem Inhalt gefüllt werden. Unternehmen, die bei Rohstoffen Alternativen zu chinesischen Quellen aufbauen, sollten dafür unterstützt werden. Auch Robin Wagener von den Grünen stimmt zu: Es geht jetzt um mehr technologische Widerstandsfähigkeit und darum, Lieferketten zu diversifizieren. Demokratische Partner würden an Bedeutung gewinnen, Autokratien dürften nicht die Kontrolle über wesentliche Zulieferungen behalten. Die Vorstellung, dass Märkte neutral oder frei von Machtpolitik seien, sei illusorisch – ökonomische Abhängigkeiten entwickelten sich längst zu geopolitischen Druckmitteln, was man an Chinas jüngsten Schritten klar sehen könne.

Kiesewetter fordert vehement den Aufbau einer staatlich verwalteten Rohstoffreserve, um Deutschland gegen politische Erpressung aus China zu wappnen. Er warnt davor, dass die bisherige Strategie "Sicherheit durch Handel" gescheitert sei, und empfiehlt, Partnerschaften mit Ländern wie Brasilien, Australien, Indien und Tansania zu stärken, vor allem um seltene Erden von dort zu beziehen. Robin Wagener von den Grünen stimmt im Kern zu und betont die Notwendigkeit, wirtschaftliche Abhängigkeiten von Autokratien wie China zu beenden, indem Deutschland globale Lieferketten diversifiziert und stärker mit Demokratien kooperiert. Zusätzliche Recherche (2024): Der Bedarf an seltenen Erden steigt durch die Energiewende und Digitalisierung weiter an; die Abhängigkeit von China – das knapp 90% der globalen Verarbeitung kontrolliert – ist in Deutschland politisch und wirtschaftlich höchst umstritten geworden. Laut jüngsten Berichten haben bereits mehrere EU-Staaten begonnen, ein gemeinsames Strategiekonzept für Rohstoffsicherheit zu entwickeln, das unter anderem strategische Lagerhaltung und Recycling einbezieht. Deutschland diskutiert inzwischen zusammen mit den USA und Japan konkrete neue Rohstoff-Allianzen, während chinesische Exportkontrollen für Gallium und Germanium zeigen, wie schnell geopolitische Spannungen die Versorgungslage beeinträchtigen können.

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