Im altehrwürdigen Rathaus von Düsseldorf wurde der Preis von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller an Prof. Dr. Jutta Gärtner überreicht, begleitet von einer bewegenden Laudatio der Leopoldina-Präsidentin Prof. Dr. Bettina Rockenbach. Gärtner zählt seit Jahren zu den wichtigsten Stimmen in der Neuropädiatrie und kann einen eindrucksvollen Werdegang vorweisen: Studium und Promotion in Belgien und Hamburg, Forschungsaufenthalte an der renommierten Johns Hopkins University in den USA, die Habilitation in Düsseldorf, und seit 2002 Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Göttingen.
Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung teils extrem seltener, oft genetisch bedingter Erkrankungen bei Kindern. In ihrem Team wurden mehrere Gene identifiziert, die Krankheiten wie die kindliche Multiple Sklerose verursachen, und es sind sogar erste Therapieansätze in der klinischen Anwendung – ein echter Zukunftsfunke in einem oft hoffnungslosen Umfeld. 2008 gründete sie mit Prof. Dr. Wolfgang Brück das Deutsche Zentrum für Multiple Sklerose im Kindesalter, 2017 folgte das Göttinger Zentrum für Seltene Erkrankungen, das sie seitdem leitet.
Gärtner bringt sich zudem in viele wissenschaftliche Verbünde und Gesellschaften ein – unter anderem als Sprecherin des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit oder als Mitglied im Präsidium der Akademie Leopoldina. Auch im Beirat der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und in weiteren hochkarätigen Expertengremien tritt sie für die Belange betroffener Kinder ein.
Bettina Rockenbach brachte es in ihrer Rede auf den Punkt: Mit Gärtners Forschungen öffnen sich für viele Familien und Patient*innen tatsächlich neue Türen – medizinisch, aber auch menschlich gesehen. Gärtner erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hamburger Wissenschaftspreis und den Adalbert-Czerny-Preis.
Zum Hintergrund: Die Klüh Stiftung wurde 1986 gegründet und hat seither über 900.000 Euro in innovative Forschungsprojekte investiert, viele davon im medizinischen Bereich. Die Stiftung ist Teil der CSR-Aktivitäten des Multiservice-Anbieters Klüh, der international agiert und über 100 Jahre Erfahrung in der Dienstleistungsbranche hat.
Zwischengedanke: Wer zwischen Preislisten, Ehrungen, Fördermitteln und medizinischem Fachlatein nach echten Geschichten sucht, findet sie hier – im mutigen Kampf um seltene Erkenntnisse und winzige Fortschritte, die für einige Schicksale jedoch riesig sind.
Prof. Dr. Jutta Gärtner, eine international anerkannte Kinderneurologin, erhält den Förderpreis der Klüh Stiftung für ihre Pionierarbeit bei der Erforschung und Behandlung seltener neurodegenerativer Erkrankungen im Kindesalter. Ein besonderer Fokus ihrer Arbeit liegt auf den molekularen Mechanismen von kindlicher Demenz und Multipler Sklerose, mit dem Ziel, personalisierte Ansätze für Diagnose und Therapie zu entwickeln. Neuere Entwicklungen im Bereich der neurologischen Forschung unterstreichen, wie entscheidend Frühdiagnostik und genetische Analysen für den Behandlungserfolg seltener Krankheiten sein können; zudem werden starke Forschungsverbünde wie das von Gärtner gegründete Zentrum für Seltene Erkrankungen immer wichtiger, um interdisziplinäre Lösungen zu finden.
Aktuelle Recherchen zeigen, dass die Bedeutung der Forschung an seltenen Krankheiten weiterhin wächst. Laut mehreren Leitmedien wird der Innovationsdruck im Kindermedizinbereich durch steigende Fallzahlen und komplexer werdende Krankheitsbilder weiter zunehmen. Die Förderung durch Stiftungen wie Klüh und die engere Vernetzung universitärer und industrieller Forschung sind dabei unerlässlich, um neue Therapien und Diagnosen voranzutreiben.