Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik – Ex-Innenminister Friedrich und Wagenknecht äußern sich

Zehn Jahre nach Merkels berühmtem Satz zur Flüchtlingskrise zieht Hans-Peter Friedrich, ehemaliger Innenminister, in der 'Bild' eine bittere Bilanz der damaligen Asylpolitik. Auch Politikerin Sahra Wagenknecht sieht erhebliche Fehler und anhaltende Folgen.

03.09.25 12:36 Uhr | 3 mal gelesen

Hans-Peter Friedrich, der frühere Bundesinnenminister, sieht in Angela Merkels Kurs während der Flüchtlingskrise eine erhebliche Fehleinschätzung. Seiner Ansicht nach sandte Deutschland 2015 das Signal aus, die Grenzen weit zu öffnen, was zu einer massiven Zuwanderung und zur Überforderung von Integration und Sozialsystem geführt habe. Friedrich fordert nun eine entschlossene und konsequente Verhinderung illegaler Einreisen, um die aktuelle Situation zu stabilisieren. Unterstützung erhält er von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht, die Merkels Umgang als einen der größten politischen Fehler der Bundesrepublik bezeichnet. Sie kritisiert die mangelnde Selbstreflexion Merkels und sieht insbesondere den Kontrollverlust während der Flüchtlingskrise als schwerwiegendes Versäumnis, das weitreichende Folgen bis heute habe, inklusive der politischen Stärkung rechter Parteien.

Seit Merkels berühmtem Satz 'Wir schaffen das' im Jahr 2015 ist die Asyl- und Flüchtlingspolitik Deutschlands ein viel debattiertes Thema geblieben. Die Maßnahmen der damaligen Bundesregierung werden von zahlreichen Experten als historischer Paradigmenwechsel gesehen, der sowohl zu einzigartigen Integrationsprojekten als auch zu Herausforderungen geführt hat, etwa steigender Einfluss der AfD, Überlastung von Kommunen und soziale Spannungen. In der aktuellen politischen Debatte fordern immer mehr Parteien und Politiker eine Verschärfung der Einwanderungsregeln, gleichzeitig gibt es aber auch Stimmen, die die humanitären Aspekte und Erfolge betonen, wie die Integration Hunderttausender Geflüchteter in Ausbildung und Beruf. Durch die Verschärfung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) und bilaterale Abkommen wie mit der Türkei wurden die Regelungen seither grundlegend verändert, insbesondere im Hinblick auf Außengrenzschutz, Asylverfahren und Rückführungen. Laut aktuellen Medienberichten plant die Bundesregierung weitere Maßnahmen, um irreguläre Migration einzudämmen und die Integration noch stärker zu fördern.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel auf Spiegel.de beleuchtet die wachsenden politischen Spannungen über die Asylpolitik, insbesondere nach dem aktuellen Vorstoß der EU zur Verschärfung des Außengrenzschutzes und neuen Abkommen zur schnelleren Rückführung abgelehnter Asylbewerber. Die Diskussionen in Berlin zeigen scharfe Trennlinien zwischen Koalitionspartnern und Opposition hinsichtlich Umfang und Umsetzung der neuen Regelungen. Besonders betont wird das Ringen um einheitliche europäische Standards und humanitäre Mindestanforderungen. Quelle: Spiegel

Laut einem ausführlichen Deutschland.de-Artikel steht Deutschland nach wie vor im Spannungsfeld zwischen humanitärer Verantwortung und gesellschaftlichem Druck, die irreguläre Migration einzudämmen. Der Artikel hebt hervor, dass zahlreiche Integrationsprojekte erfolgreich verlaufen sind, während die Politik auf europäischer Ebene nach dauerhaften Lösungen für faire Lastenverteilung sucht. Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Zahl der Asylanträge 2023 zwar leicht gestiegen ist, jedoch deutlich unter dem Niveau von 2015 liegt. Quelle: Deutschland.de

Die Zeit.de analysiert den anhaltenden Einfluss der Flüchtlingskrise auf die deutsche Parteienlandschaft und insbesondere auf den Erfolg der AfD. Journalisten beschreiben, dass der gesellschaftliche Diskurs gespalten bleibt und die Flüchtlingspolitik eine zentrale Rolle bei Wahlergebnissen und Koalitionsbildungen spielt. Die Forderungen nach einer restriktiveren Immigrationspolitik werden lauter, gleichzeitig wächst jedoch auch die Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Menschenrechte. Quelle: Zeit

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