Linke fordert Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung

Im Zuge der bevorstehenden Anpassung der Beitragsbemessungsgrenzen für Sozialversicherungen plädiert die Linken-Vorsitzende Ines Schwerdtner für grundlegende Reformen und eine stärkere Beteiligung wohlhabender Bürger an der Finanzierung.

07.09.25 15:13 Uhr | 4 mal gelesen

Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Linken, betonte gegenüber der 'taz', dass es einen umfassenden Schritt zu mehr Gerechtigkeit in den Sozialversicherungen geben müsse. Schwerdtner fordert, dass endlich alle Einkommensgruppen – insbesondere Wohlhabende und Vermögende – einen größeren Beitrag leisten. Sie kritisierte, dass Handwerksbetriebe ihr gesamtes Einkommen verbeitragen, während Führungskräfte lediglich auf einen Teil des Gehalts Sozialabgaben zahlen müssten. Daher spricht sie sich für eine deutliche Anhebung der Bemessungsgrenze in der Rentenversicherung sowie für die vollständige Abschaffung dieser Grenze in der gesetzlichen Krankenversicherung aus. Der Grünen-Chef Felix Banaszak sieht in der Anpassung der Bemessungsgrenzen einen routinemäßigen, fairen Schritt, der der Lohnentwicklung entspreche. Allerdings reiche das nicht aus, um das Problem der Finanzierung nachhaltig zu lösen; weitergehende Reformen seien notwendig, um das System solidarisch und zukunftssicher zu gestalten.

Die Diskussion um die Beitragsbemessungsgrenzen in der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung nimmt Fahrt auf. Linken-Chefin Ines Schwerdtner fordert die vollständige Abschaffung dieser Grenze in der Krankenversicherung, damit insbesondere Spitzenverdiener deutlich mehr einzahlen und so das System gerechter gestaltet wird. Experten zufolge könnte dies signifikante Mehreinnahmen für die gesetzlichen Kassen bedeuten, wobei laut mehreren aktuellen Analysen aus Fachmedien und Politik insbesondere eine Bürgerversicherung diskutiert wird, die Einkommen aus allen Quellen einbezieht. Darüber hinaus thematisieren aktuelle Berichte die mögliche Einführung einer Einheitsversicherung, die auch Selbständige, Beamte und Freiberufler umfasst, während die Grünen eine mittel- bis langfristige Weiterentwicklung verlangen. Insgesamt bleibt das Thema hochaktuell, da die Finanzierungslücken im Sozialstaat in den kommenden Jahren weiter wachsen könnten, wie neue Auswertungen des Bundesgesundheitsministeriums zeigen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im aktuellen Artikel der Süddeutschen Zeitung wird ausführlich beschrieben, wie die Debatte um Beitragsbemessungsgrenzen und Bürgerversicherung die Koalition beschäftigt; dabei wird besonders auf die Chancen für eine tiefgreifende Reform und die dabei aufkommenden Konflikte zwischen den Parteien eingegangen. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die FAZ analysiert in einem langen Dossier die fiskalischen und gesellschaftlichen Folgen einer Abschaffung der Bemessungsgrenze, hebt die zusätzlichen Einnahmen für die Kassen hervor und beleuchtet die Herausforderungen für Arbeitgeber sowie die drohenden Mehrbelastungen für Spitzenverdiener. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

Spiegel Online beleuchtet die Forderungen verschiedener Oppositionsparteien nach einer solidarischen Einheitsversicherung und diskutiert die möglichen Auswirkungen auf den Wettbewerb mit privaten Krankenversicherungen und die erwarteten Reaktionen von Freiberuflern und Beamten. Quelle: Spiegel Online

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