Mahle fürchtet großen Jobverlust bei Ausstieg aus Verbrennermotoren

Der Autozulieferer Mahle warnt vor einem drastischen Abbau von Arbeitsplätzen in Europa, falls das Verbrenner-Aus wie geplant umgesetzt wird.

10.09.25 11:14 Uhr | 3 mal gelesen

Laut Arnd Franz, dem Geschäftsführer von Mahle, beschäftigt das Unternehmen aktuell 30.000 Menschen in Europa, davon 9.300 in Deutschland. Sollte der Verbrennungsmotor verschwinden, würden bis zu zwei Drittel dieser Stellen wegfallen, so Franz im Gespräch mit dem 'Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility'. Er fordert eine grundsätzliche Überarbeitung der europäischen CO2-Flottenvorgaben und sieht in China ein Vorbild, wo neben reinen Elektroautos auch Plug-in-Hybride und Verbrenner mit nachhaltigen Kraftstoffen als emissionsfrei betrachtet werden. Zudem verlangt Franz von der Bundesregierung eine eindeutige und abgestimmte Haltung gegenüber der EU-Kommission – Deutschland solle sich nicht heraushalten. Für Mahle sei baldige Planungssicherheit nötig: Es müsse jetzt entschieden werden, ob weitere Investitionen in die Verbrennertechnologie in Europa getätigt würden oder nicht, da sonst die Zeit davonlaufe.

Die Debatte um das Verbrenner-Aus bleibt in Deutschland und Europa weiterhin hochaktuell. Mahle sieht durch den Wandel in der Automobilindustrie einen erheblichen Umbruch der Arbeitsplätze; vor allem im Bereich der traditionellen Antriebstechnik drohen massive Einschnitte, wenn die Politik keine innovativen Alternativen wie efuels stärker fördert. In aktuellen Medienberichten werden die Herausforderungen für Zulieferer und Arbeitnehmer, aber auch Chancen durch neue Technologien wie Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe und eine stärkere Batteriezellenfertigung thematisiert. Zudem wurde in den letzten Tagen mehrmals diskutiert, dass auch in der Europäischen Kommission Zweifel am ehrgeizigen Fahrplan für das Verbrenner-Aus 2035 angemeldet wurden, insbesondere angesichts globaler Konkurrenz – asiatische Länder wie China bieten mittlerweile flexiblere Regulierungsmodelle. In deutschen Automobilverbänden und bei Arbeitnehmervertretern steigt die Sorge vor Arbeitsplatzverlusten, gleichzeitig gewinnen Forderungen nach einer klaren, industriepolitisch unterstützten Marschrichtung seitens der Bundesregierung an Gewicht.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im Artikel der Süddeutschen Zeitung wird die entstandene Unsicherheit in der deutschen Automobilindustrie im Hinblick auf das Verbrenner-Aus analysiert und betont, dass die Umstellung auf Elektromobilität Herausforderungen wie den drohenden Arbeitsplatzverlust mit sich bringt, während gleichzeitig die Entwicklung alternativer Technologien wie Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe weiterverfolgt werden muss (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Auf Spiegel Online wird die aktuelle Situation bei deutschen Zulieferern beschrieben: Viele Unternehmen, darunter auch Mahle, kämpfen mit sinkender Nachfrage nach klassischen Verbrennungstechnologien und fordern von der Politik verlässlichere Rahmenbedingungen, um den Transformationsprozess bewältigen zu können (Quelle: Spiegel Online).

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beleuchtet die europäischen Kontroversen über das geplante Verbrenner-Aus und berichtet über neue Ansätze, innovative Kraftstoffe doch noch zuzulassen, sowie über die Forderungen aus Wirtschaft und Gewerkschaften nach mehr industriepolitischer Unterstützung, um die Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze in Europa zu sichern (Quelle: FAZ).

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