Mehrheit der Deutschen befürwortet Bundeswehr in gemeinsamer Europa-Armee

Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland spricht sich für die Integration der Bundeswehr in eine europäische Streitkraft aus.

01.10.25 00:07 Uhr | 239 mal gelesen

Laut einer aktuellen Umfrage befürworten 57 Prozent der Deutschen die Eingliederung der Bundeswehr in eine europäische Armee, während lediglich 23 Prozent dagegen sind. Die Zustimmung ist vor allem unter älteren Befragten hoch, während jüngere Menschen skeptischer auf diese Idee blicken. Die Ergebnisse stammen aus dem 'Deutschland-Monitor', einer Umfrage zum Bericht der Deutschen Einheit, über die der 'Stern' berichtet. Das Bundeskabinett wird sich am Mittwoch mit dem Thema befassen. Rund 4.000 Personen wurden für diese Studie befragt. In puncto Weltpolitik positionieren sich die Deutschen klar: 77 Prozent sprechen sich dagegen aus, dass Deutschland sich außenpolitisch zurückzieht. Die Meinung über höhere Verteidigungsausgaben ist geteilt – 38 Prozent lehnen höhere Steuern für die Bundeswehr ab, 36 Prozent wären dazu bereit. Besonders in Ostdeutschland überwiegt die kritische Haltung. Außerdem fühlen sich 43 Prozent durch den Ukraine-Krieg bedroht, während 32 Prozent weniger besorgt sind. Migration bleibt ein zentrales Thema, wobei 68 Prozent eine verstärkte Anwerbung von Fachkräften befürworten und 59 Prozent mehr Einsatz für Integration wünschen; nur eine Minderheit empfindet Migration als negativ für ihr privates Umfeld.

Neben der großen Zustimmung zur europaweiten Militärintegration ist in aktuellen Debatten auch die technische und politische Machbarkeit einer solchen Armee Thema. In Brüssel wird derzeit diskutiert, wie bestehende nationale Verteidigungsstrukturen zusammengeführt und gemeinsame Standards geschaffen werden können, um Europas sicherheitspolitische Rolle zu stärken. Zudem werden die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die sicherheitspolitische Wahrnehmung vieler Bürger und die Forderung nach mehr Investitionen in Verteidigung und Integration viel diskutiert, wobei finanzielle und gesellschaftliche Herausforderungen bestehen.

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