Merz kritisiert israelischen Angriff in Katar und spricht mit Emir

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat in einem Telefonat mit Katars Emir Scheich Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani den jüngsten israelischen Angriff in Doha auf Mitglieder des Hamas-Führungskreises scharf zurückgewiesen.

09.09.25 23:22 Uhr | 5 mal gelesen

Wie Regierungssprecher Stefan Kornelius mitteilte, äußerte Merz, dass die Durchsetzung eines israelischen Angriffs auf katarschem Boden eine inakzeptable Verletzung der Souveränität und territorialen Unversehrtheit des Golfstaats darstelle. Merz betonte, die Gefahr eines Flächenbrandes im Nahen Osten wachse mit derartigen Aktionen, weshalb sich der Konflikt nicht weiter in die gesamte Region ausbreiten dürfe. Ebenso lobte er die Vermittlerrolle Katars hinsichtlich eines möglichen Waffenstillstands im Gazastreifen sowie der Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas entführten Geiseln. Zudem stehe Berlin weiterhin in engem Austausch mit Israel. Die israelischen Streitkräfte und der Inlandsgeheimdienst hatten am Dienstag in Doha gezielte Operationen gegen die oberste Hamas-Führung ausgeführt. Nach Angaben der israelischen Armee seien die Zielpersonen maßgeblich für die Aktivitäten der Organisation und die Angriffe vom 7. Oktober mitverantwortlich. Katar verurteilte den Angriff entschieden.

Merz betonte im Telefonat mit dem Emir von Katar die Unzulässigkeit des israelischen Militäreinsatzes auf katarischem Territorium. Er äußerte große Sorge über eine mögliche Ausweitung des Konflikts in der Region und bekräftigte die enge Abstimmung mit Israel zu diesem Thema, während er die Rolle Katars bei der Suche nach einer Waffenruhe und Freilassung von Geiseln hervorhob. Internationale Reaktionen sehen in dem Vorfall ein Risiko für den Dialog zwischen Katar und Israel, außerdem wächst der Druck auf Vermittlerstaaten wie Katar, ihre Bemühungen zu intensivieren und weitere Eskalationen zu verhindern, während Berichte aufzeigen, dass neben den politischen Spannungen auch die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter angespannt bleibt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein ausführlicher Artikel der Süddeutschen Zeitung analysiert die Folgen des israelischen Angriffs in Katar für die diplomatischen Beziehungen im Nahen Osten. Darin wird betont, dass das Vorgehen Israels die Vermittlerrolle Katars erschweren und das Risiko einer regionalen Eskalation erhöhen könnte. Der Beitrag schildert außerdem die wachsende Besorgnis internationaler Akteure über eine Ausweitung der Gewalt, die über die Grenzen Israels und des Gazastreifens hinausreicht. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet detailliert über die Hintergründe und die geopolitische Dimension des israelischen Militäreinsatzes in Doha. Sie beschreibt die komplexen Verflechtungen zwischen Katar, Israel und den USA und hebt hervor, dass die Vorfälle möglicherweise die laufenden Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln und einen Waffenstillstand negativ beeinflussen könnten. Auch wird der öffentliche Druck auf Vermittlerstaaten wie Katar betont, den Dialog mit allen Parteien zu intensivieren. Quelle: FAZ.

Spiegel Online liefert einen aktuellen Bericht über die internationale Kritik nach dem israelischen Angriff auf Hamas-Führungspersonen in Katar und schildert Stimmen aus der Politik, die Besonnenheit und Zurückhaltung fordern. Zudem beleuchtet der Spiegel die Reaktionen in der arabischen Welt und mahnt, dass eine diplomatische Lösung des Nahostkonflikts durch derartige Operationen weiter erschwert wird. Der Artikel schildert auch die humanitären Auswirkungen der Eskalation, etwa auf die Versorgungslage im Gazastreifen. Quelle: Spiegel Online.

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