Milliarden-Versprechen Deutschlands für den Schutz der Tropenwälder

Die Bundesregierung will eine Milliarde Euro lockermachen – für einen internationalen Fonds, der den bedrohten Regenwald schützen soll.

heute 12:33 Uhr | 26 mal gelesen

Manchmal erscheinen Summen in der Politik wie aus einer anderen Welt – eine Milliarde für die Rettung der Regenwälder. Genau das kündigten Umweltminister Carsten Schneider und Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan jetzt ganz offiziell auf der Klimakonferenz im brasilianischen Belém an. Das Geld soll über zehn Jahre fließen und in einen Fonds gesteckt werden, den die Regierung Brasiliens aus der Taufe gehoben hat. Insgesamt will der Fonds gigantische 125 Milliarden Dollar einwerben – klingt fast schon utopisch. Was damit passieren soll? Im Idealfall wird damit Ländern unter die Arme gegriffen, die noch Tropenwald haben und ihn nicht einfach weiter vernichten. Wer trotzdem rodet, muss im schlimmsten Fall sogar mit Strafzahlungen rechnen. Auch aus Reihen der Union gibt es für diesen Schritt offenes Lob. Andreas Jung, CDU, sieht die deutsche Beteiligung als ein deutliches Zeichen klimapolitischer Verantwortung. Die „Regenwald-Milliarde“ solle das brasilianische Projekt mit Schwung versorgen – außerdem wolle man zeigen: Berlin steht weiterhin zu den Pariser Klimazielen und bekennt sich zum UN-Klima-Prozess. Und vielleicht, so die Hoffnung, werden durch die Initiative sogar private Investoren neugierig, ihre Mittel beizusteuern. Mal sehen, ob am Ende wirklich alle das machen, was sie versprechen.

Deutschland plant, sich mit einer Milliarde Euro an einem neuen globalen Fonds für den Schutz der Regenwälder zu beteiligen, der insgesamt 125 Milliarden Dollar umfassen soll. Das Geld wird über zehn Jahre verteilt und soll an Länder gehen, die sich verpflichten, ihre Regenwälder zu bewahren; bei Verstößen drohen Strafzahlungen. Der Fonds wurde von Brasilien initiiert, das eine entscheidende Rolle für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes spielt; mit der deutschen Zusage erfährt die Initiative international Rückhalt, und die Bundesregierung unterstreicht – gegenüber Kritikern und Zweiflern – ihre Entschlossenheit, das Pariser Klimaabkommen sowie die Zusammenarbeit mit dem globalen Süden nicht aus den Augen zu verlieren. Nach aktuellen Informationen von internationalen Nachrichtenportalen wurde während der laufenden Klimakonferenz deutlich, wie sehr der Amazonas und andere Tropenwälder unter illegaler Abholzung, Viehzucht und Sojaanbau leiden. Umweltverbände begrüßen den deutschen Beitrag zwar, halten ihn aber für langfristig ausbaufähig und fordern, dass weitere Staaten – vor allem wirtschaftlich stärkere – spürbar nachziehen. Brasilien wiederum will mit dem Fonds auch eigene Schutzmaßnahmen, Forschung und eine bessere Kontrolle vor Ort finanzieren und setzt auf den „Druck von außen“, um Umweltzerstörung einzudämmen.

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