Mitgliederzahl der Linken erreicht neuen Höchststand

Die Partei Die Linke feiert einen historischen Anstieg ihrer Mitgliederzahlen.

19.09.25 15:48 Uhr | 160 mal gelesen

Die Linke hat laut Angaben eines Sprechers aktuell über 120.000 Mitglieder. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei etwa 60.000, wobei der Mitgliederrekord zuletzt in den 1990er Jahren von der PDS erreicht wurde. Nach dem Weggang von Sahra Wagenknecht und einiger Unterstützer und dem damit verbundenen Verlust des Fraktionsstatus Ende 2023, sank die Mitgliederzahl zunächst auf rund 50.800. Seitdem ist die Partei jedoch wieder deutlich gewachsen: 2024 traten rund 64.000 Menschen bei, allein seit der Bundestagswahl 26.000 neue Mitglieder. Das ergibt durchschnittlich rund 70 Neuzugänge täglich. Co-Vorsitzende Ines Schwerdtner führt den Erfolg auf eine klare Haltung gegen Rechts und die Hoffnung auf grundlegende Veränderungen zurück. Die meisten neuen Mitglieder stammen aus Nordrhein-Westfalen, Berlin und Sachsen. Bei den Geschlechtern sind mit knapp 53.000 Frauen, rund 61.000 Männern und über 5.400 divers oder nicht angegebenen Mitgliedern eine breite Vielfalt vertreten. Das Durchschnittsalter beträgt 38,62 Jahre. Zusätzlich erhebt die Partei derzeit nähere Informationen zur sozialen Lage ihrer Mitglieder.

Die Mitgliederzahl der Linken hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt und liegt nun bei über 120.000, wobei das große Wachstum nach dem Abgang des Wagenknecht-Flügels einsetzte. Ursachen für den Mitgliederzuwachs sind unter anderem eine deutlichere Positionierung gegen Rechtsextremismus und gesellschaftliche Ungleichheit, aber auch eine intensive Mitgliederkampagne mit Fokus auf zentrale Wahlkämpfe. Im Vergleich zu anderen Parteien bleiben die Grünen mit knapp 170.000 Mitgliedern weiter vorne, während das Bündnis Sahra Wagenknecht mit rund 4.500 Mitgliedern deutlich kleiner ist. Laut aktuellen Medienberichten wird das große Mitgliederwachstum der Linken zum Teil als Reaktion auf den gesellschaftlichen Rechtsruck in Deutschland gesehen. Darüber hinaus verzeichneten auch andere Bewegungen, wie Gewerkschaften oder zivilgesellschaftliche Initiativen, seit Anfang 2024 erhöhten Zulauf, der als Zeichen wachsenden politischen Engagements interpretiert wird. In aktuellen Debatten warnen politische Analysten jedoch davor, dass parteiinterne Streitigkeiten und ein hohes Durchschnittsalter langfristig zu Herausforderungen führen könnten.

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