Möbelbranche springt auf: Paludikultur bekommt neuen Schub durch starke Partner

Hamburg – Bei der diesjährigen Jahreskonferenz der 'Allianz der Pioniere' im Rahmen der toMOORow-Initiative in Berlin wurde es offiziell: Die Allianz wächst und eröffnet ein neues Kapitel mit dem Sektor 'Möbel, Holz und Spanplatten'. Neben den altbekannten Akteuren stößt jetzt auch die renommierte Erwin Hymer Group nebst dem Holzwerkstoff-Schwergewicht Pfleiderer hinzu. Gemeinsam mit Branchenprimussen wie OTTO, toom und OBI sollen innovative Produkte aus Moor-Biomasse auf dem deutschen Markt etabliert werden.

heute 12:20 Uhr | 20 mal gelesen

Plötzlich bekommt das Thema nachhaltige Rohstoffe ein ganz neues Gesicht: Pfleiderer, einer der großen Namen der Holzwerkstoffindustrie, und die traditionsreiche Erwin Hymer Group, vor allem bekannt für Freizeitfahrzeuge, sind ab sofort Teil der 'Allianz der Pioniere'. Zusammen mit etablierten Akteuren wie OTTO, toom und OBI wollen sie zeigen, wie Paludikultur – also die Nutzung von Rohstoffen aus wiedervernässten Mooren – praktisch, klimafreundlich und gewinnbringend in neue Produktlinien integriert werden kann. Claudia Bühler von der Umweltstiftung Michael Otto bringt es auf den Punkt: "Nur wenn Wertschöpfungsketten rund um Paludi-Biomasse wirtschaftlich tragfähig werden, profitieren Klima und Landwirtschaft langfristig davon." Immerhin steht die deutsche Holzbranche für Milliardenumsätze, insbesondere im Möbelbau, und ist gerade im Bereich der Spanplatten europaweit federführend. Paludi-Biomasse aus nassen Moorflächen könnte hier nicht nur als ökologischer Ersatzstoff, sondern auch als regionale Alternative zu importiertem Holz oder fossilen Rohstoffen dienen. Dass daraus längst Produkte entstehen können, belegen OTTO und OBI mit ihren neuen Verpackungskartons, die bereits preisgekrönt sind. In der Politik kommt das Thema ebenfalls an: Zusätzliche Fördermittel aus verschiedenen Bundesministerien und ein klares Bekenntnis zur nassen Landnutzung zeigen, wie ernst das Thema mittlerweile genommen wird. So stehen die Zeichen auf Expansion, sowohl für die Wertschöpfung aus deutschen Mooren als auch für die Umwelt.

Die Integration des Sektors 'Möbel, Holzwerkstoffe und Spanplatten' in die Allianz der Pioniere unterstreicht nicht nur das steigende industrielle Interesse an nachhaltigen Rohstoffen aus Paludikultur, sondern macht deutlich, wie Wirtschaft, Umwelt und Landwirtschaft voneinander profitieren können. Während große Player der Möbel- und Holzbranche wie Pfleiderer ihren Innovationsdrang mit der Nutzung von Paludi-Biomasse belegen, zeigen deutsche Unternehmen am Beispiel von Verpackungskartonagen, dass grüne Alternativen auch marktfähig sind. Eine verstärkte politische Förderung und das Engagement von Umweltstiftungen und Forschung sprechen dafür, dass die Entwicklung regionaler, nachhaltiger Wertschöpfungsketten in Deutschland nicht bloß ein Zukunftstraum bleibt, sondern bereits in vollem Gang ist. Recherchiert: Die taz berichtet, dass Feuchtgebiete und Moore in der Klimadiskussion eine immer größere Rolle spielen, da sie riesige Mengen CO2 binden und die nachhaltige Nutzung durch Paludikultur sowohl ökologisch als auch für die lokale Wirtschaft vielversprechend sei (Quelle: taz). Laut der Süddeutschen Zeitung gibt es aktuelle politische Debatten um eine bessere Förderung und finanzielle Absicherung von Paludi-Landwirten, weil die Wiedervernässung von Moorflächen angesichts der Klimaziele immer wichtiger wird (Quelle: Süddeutsche Zeitung). Die Zeit fasst zusammen, dass innovative Unternehmen aus dem Holz- und Bausektor die neue Biomasse gezielt zur Herstellung umweltfreundlicher Produkte nutzen und so Vorbildcharakter für andere Industriebereiche entwickeln (Quelle: Die Zeit).

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