Monika Schnitzer widerspricht Söders Plänen zur Erbschaftsteuer-Regionalisierung

Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, spricht sich klar gegen Markus Söders Vorschlag aus, die Erbschaftsteuer auf Länderebene zu regeln.

03.09.25 00:18 Uhr | 101 mal gelesen

"Wenn jedes Bundesland die Erbschaftsteuer eigenständig gestalten könnte, käme es zu einem Abwärtswettlauf bei den Steuersätzen, wobei wohlhabendere Länder profitieren würden", erklärte Schnitzer gegenüber der "Rheinischen Post" (Ausgabe Mittwoch). Ihrer Ansicht nach führe dies weder zu höheren Einnahmen noch zu mehr Fairness im Steuersystem, sondern zu gegenteiligen Effekten. Sie plädierte daher für eine Reform, die einen mittleren einheitlichen Steuersatz, angemessene Freibeträge und weniger Ausnahmen vorsieht. Söder, Ministerpräsident von Bayern, hatte zuvor vorgeschlagen, dass die Bundesländer künftig ihre eigenen Steuersätze bestimmen können, da die Einnahmen sowieso den Länderbudgets zufließen.

Die Debatte um die Regionalisierung der Erbschaftsteuer gewinnt an Fahrt, nachdem CSU-Chef Markus Söder eine föderale Regelung ins Gespräch gebracht hat. Monika Schnitzer, Leiterin des Sachverständigenrats, hält das Modell für kontraproduktiv, da es zu Steuerdumping und wachsenden Unterschieden zwischen den Bundesländern führen könnte. Sie fordert stattdessen eine bundesweit einheitliche Reform mit weniger Ausnahmeregelungen. Aktuelle Diskussionen in den Medien zeigen, dass Söders Vorschlag auch in anderen Bundesländern auf Skepsis stößt. Zudem wird verstärkt über die soziale Wirkung der Erbschaftsteuer debattiert, darunter Fragen nach Generationengerechtigkeit und Umverteilung. In der Öffentlichkeit wächst der Druck, das System transparenter und effizienter zu gestalten, was auch Forderungen nach einer stärkeren Besteuerung großer Vermögen einschließt.

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