Neuer Gesetzesentwurf: Widerrufsbutton bald verpflichtend für Online-Shops

Die Bundesregierung plant die verpflichtende Einführung eines digitalen Widerrufsbuttons für Online-Einkäufe. Damit soll der Widerruf von Verträgen deutlich vereinfacht werden.

03.09.25 09:52 Uhr | 73 mal gelesen

Nach einem aktuellen Gesetzentwurf der Regierung, über den die "Bild" berichtet, sollen Verbraucher künftig binnen 14 Tagen nach einem Online-Kauf ihren Vertrag unkompliziert per Klick widerrufen können. Dieses neue Gesetz setzt die überarbeitete EU-Verbraucherrechte-Richtlinie in nationales Recht um und soll bis spätestens Mitte Dezember umgesetzt werden. Die neue Regelung umfasst Waren, Dienstleistungen und Finanzprodukte. Zusätzlich wird es Kunden erlaubt sein, eine direkte und persönliche Kontaktaufnahme beim Anbieter einzufordern. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) betonte in der "Bild", dass diese einheitliche Widerrufslösung Kunden vor unerwünschten Vertragsabschlüssen schützen und den Widerrufsvorgang erheblich erleichtern soll.

Der geplante Widerrufsbutton für Online-Händler steht im Kontext einer EU-weiten Harmonisierung des Verbraucherschutzes. Nach aktuellen Studien nutzen bisher viele Kunden ihr Widerrufsrecht nicht oder nur unvollständig, da der Prozess oft umständlich ist. Nach Angaben des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) sollen durch die digitale Schaltfläche Fehlkäufe, Betrugsversuche und ungewollte Abonnements leichter verhindert werden. Die E-Commerce-Branche kritisiert jedoch die Umstellungskosten und fürchtet einen Anstieg von Kosten durch potenziell steigende Rückgaben. Einige Nachbarländer, wie die Niederlande, haben ähnliche Lösungen bereits mit Erfolg umgesetzt, wodurch dort die Widerrufsquote kurzzeitig anstieg, später aber wieder sank. Laut aktuellen Medienberichten rechnen Experten jedoch damit, dass Verbraucherfreundlichkeit und Rechtssicherheit insgesamt gestärkt werden.

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