Das Thema der Rohstoffsicherung taucht in der europäischen Politik immer wieder auf – und ist weit mehr als eine technische Frage. Im Lichte wachsender Spannungen zwischen USA und China, etwa um seltene Erden, warnt Omid Nouripour nicht zum ersten Mal eindringlich davor, dass Europas Wohlstand auf tönernen Füßen steht, solange die Versorgung mit kritischen Rohstoffen nicht unabhängiger organisiert wird. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuletzt auf die strategischen Risiken hingewiesen und einen europäischen Rohstoffplan gefordert. Die Debatte spitzt sich vor allem mit Blick auf E-Mobilität und erneuerbare Energien zu: Batterien, Solarzellen oder Windkraft benötigen Materialien wie Lithium, Kobalt oder Seltene Erden, die derzeit fast ausschließlich aus politisch fragilen Regionen importiert werden. Laut Studien versuchen mehrere EU-Staaten gerade mit Hochdruck, Recyclingquoten zu steigern und Alternativmaterialien zu entwickeln, doch bislang ist das meiste noch Zukunftsmusik.