Jimmy Wales hält die Vorwürfe, Wikipedia sei links, für unzutreffend, solange seriöse Medien wie WSJ und Economist dort akzeptiert werden. Der Vorwurf beruhe eher auf einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber etabliertem Journalismus und weniger auf der Struktur von Wikipedia selbst. Besonders in den USA nimmt er eine Zunahme qualitativ fragwürdiger rechter Medien wahr, während vergleichbare Linksmedien rar sind, was er aber nicht als Aufgabe für Wikipedia sieht. Künstliche Intelligenz und ihre Fähigkeit, massenhaft Inhalte zu erstellen, betrachtet Wales als Risiko für die Qualität und Zuverlässigkeit von Wissen; Projekte wie Grokipedia hält er deshalb für keine ernsthafte Konkurrenz. Die finanzielle Stabilität von Wikipedia sei auch durch politische Angriffe – wie die angedrohte Aberkennung des Gemeinnützigkeitsstatus – nicht gefährdet, betont Wales selbstbewusst. Sichtungen aktueller Berichterstattung zeigen, dass Diskussionen über Neutralität, Einfluss von KI auf das Internet und journalistische Vertrauensverluste gerade im amerikanischen Raum sehr präsent sind. Zusätzliche Hintergründe: In einem aktuellen Beitrag der taz wird der langanhaltende Streit über Bias bei Wikipedia konkret am Beispiel von Wikipedia-Artikeln zur Klima- und Gesundheitspolitik diskutiert. Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet den Einfluss von KI-generierten Texten auf Suchmaschinen und Wissensplattformen generell und betrachtet dabei Wikipedia als besonders robust aufgrund seiner Prüfungssysteme. Im Spiegel wird ausführlich analysiert, wie sich durch Social Media und neue News-Aggregatoren das Medienvertrauen und damit die Wahrnehmung von Faktentreue im Netz verschieben.