Polizeibeauftragter sieht Grenzen der Belastbarkeit bei Grenzkontrollen erreicht

Uli Grötsch, Bundespolizeibeauftragter und SPD-Politiker, glaubt, dass die aktuellen umfassenden Grenzkontrollen nur noch begrenzt aufrechterhalten werden können.

18.09.25 13:06 Uhr | 153 mal gelesen

Laut Grötsch befindet sich die Bundesbereitschaftspolizei angesichts der verstärkten Kontrollen an deutschen Grenzen am Limit. Er betont, dass die stetig steigenden Überstundenzahlen eine enorme Belastung für die Beamten bedeuten. Diese angespannte Personal- und Arbeitslage führe dazu, dass andere wichtige polizeiliche Aufgaben, wie das Überwachen von Messerverbotszonen oder notwendige Fortbildungen, zunehmend vernachlässigt würden. Vor einem Jahr hatte das Bundesinnenministerium angeordnet, die Grenzkontrollen auszuweiten; nach dem Amtswechsel zu Alexander Dobrindt (CSU) wurden diese noch einmal verschärft und eine Zurückweisung von Asylsuchenden ermöglicht. Inzwischen sinken die Asylbewerberzahlen jedoch deutlich. Nach Grötschs Einschätzung ist die aktuelle Sicherheitslage nicht mehr vergleichbar mit der vor einem Jahr und rechtfertigt keine umfangreichen Kontrollen mehr. Nötig sei nun eine Überprüfung, wie Kontrollen künftig effizient und nachhaltig gestaltet werden könnten, etwa durch gezieltere Einsätze oder vermehrte Luftüberwachung bestimmter Grenzabschnitte.

Uli Grötsch, Polizeibeauftragter des Bundes, warnt angesichts massiv gestiegener Überstunden vor einer Überlastung der Bundespolizei durch flächendeckende Grenzkontrollen. Aktuell sinkende Asylbewerberzahlen und eine veränderte Sicherheitslage sprechen seiner Meinung nach gegen die seit Faesers Zeit praktizierten umfassenden Maßnahmen. Grötsch fordert eine Evaluierung der Grenzüberwachung und schlägt alternative Methoden wie Luftkontrollen vor, um Ressourcen zu schonen. Erweiterte Recherche: Grenzkontrollen bleiben trotz gesunkener Migrationszahlen politisch umstritten. Laut Medienberichten werden im Bundestag Alternativen diskutiert, da durch die aktuelle Praxis teils erhebliche Einschränkungen im Schengen-Raum entstehen. Neue Ansätze, wie die Überwachung mit Drohnen und engere europäische Kooperationen, werden dabei als Lösungen zur Entlastung der Beamten erwogen. Auch Gewerkschaftsvertreter melden Überlastung und warnen vor sicherheitspolitischen Lücken an anderen Stellen. Ein Sprecher der Bundesregierung betonte, dass die Maßnahmen laufend überprüft und an die aktuelle Lage angepasst werden. Experten weisen darauf hin, dass etwa gezielte Kontrollen an Brennpunkten effizienter sein könnten als eine flächendeckende Überwachung. Die Diskussion wird angesichts der bevorstehenden Europawahlen und erneut lauter werdender Forderungen nach Grenzschutz weiter intensiv geführt.

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