Rekord bei Medizintechnik-Lieferungen aus Deutschland nach Russland

Im ersten Halbjahr 2025 erreichten die deutschen Ausfuhren von Medizintechnik nach Russland einen nie dagewesenen Höchststand.

13.09.25 01:18 Uhr | 72 mal gelesen

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die von der 'Welt am Sonntag' aufgegriffen wurden, verdeutlichen einen bemerkenswerten Anstieg der deutschen Medizintechnik-Exporte nach Russland. Zwischen Januar und Juni 2025 exportierte Deutschland medizinische Geräte und Produkte im Wert von etwa 375 Millionen Euro in die Russische Föderation. Das bedeutet eine Steigerung des Ausfuhrwerts um 6,6 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Damit stellen diese Zahlen seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 einen neuen Spitzenwert dar. Selbst in den Halbjahren vor dem Krieg, also 2020 und 2021, wurde ein solcher Wert nicht erreicht. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Daten inflationsbereinigt interpretiert werden müssen, da der Zuwachs teilweise auch auf gestiegene Preise zurückzuführen ist.

Die stark steigenden Medizintechnik-Exporte nach Russland heben sich besonders im Kontext der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Spannungen zwischen der EU und Russland hervor. Im Lichte stärkerer Sanktionen und Handelsbeschränkungen werden medizinische Produkte häufig als humanitäre oder notwendige Güter weiterhin gehandelt, was den hohen Exportwert erklärt. Zusätzlich reagieren deutsche und internationale Medizintechnikunternehmen vermehrt auf die steigende Nachfrage in Russland, da die dortige Gesundheitsinfrastruktur in Kriegszeiten zunehmend auf ausländische Geräte und Verbrauchsmaterialien angewiesen ist. Weiteren Medienberichten zufolge gab es in jüngster Zeit eine breite öffentliche Debatte über die ethischen und wirtschaftlichen Hintergründe solcher Exporte. Einige Stimmen mahnen eine engere Kontrolle oder weitere Einschränkungen an, während andere auf humanitäre Notwendigkeiten verweisen. Auch zeigt sich im internationalen Kontext ein Trend: Trotz Sanktionen gibt es im Bereich lebenswichtiger medizinischer Güter weiterhin zahlreiche Ausnahmen, um die Gesundheitsversorgung nicht zu gefährden.

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