Rürup fordert einen realistischeren Blick auf das Leistungsvermögen der gesetzlichen Rentenversicherung; die Erwartung, dass die Rente den Lebensstandard im Alter umfassend sichern könne, sei einfach nicht haltbar. Diese Einschätzung – so unbequem sie klingt – spiegelt eine Debatte wider, die aktuell wieder aufflammt: Immer mehr Deutsche bangen um ihre Altersvorsorge. Laut jüngsten Recherchen der "Zeit" wird die Rentenlücke für viele deutlicher, und das Vertrauen in Zusatzvorsorge-Modelle (wie private Rentenfonds) schwankt. Die Süddeutsche analysiert, dass die Reformpläne der Ampelkoalition vor allem das Ziel haben, die Finanzierung langfristig abzusichern, wobei entscheidende Fragen offenbleiben, etwa wie steigende Lebenshaltungskosten besser abgefedert werden können. Der FAZ-Artikel weist darauf hin, dass auch die Finanzierung durch Kapitalmärkte zwar diskutiert, jedoch mit Skepsis betrachtet wird. Aktuell kursiert in sozialen Medien und vielen Redaktionen ein wachsendes Unbehagen—nicht nur über die Höhe der späteren Renten, sondern auch über die politische Handlungsfähigkeit angesichts demografischer Entwicklungen und knapper Kassen. Über alle Berichte hinweg zeichnet sich ein Bild ab: Die Rentenreform bleibt ein Drahtseilakt zwischen Gerechtigkeit, Finanzierbarkeit und gesellschaftlicher Akzeptanz.