Die Bundesnetzagentur prognostiziert bis 2035 eine Lücke von 22,4 Gigawatt steuerbarer Kraftwerksleistung, sofern die Ausbauziele bei den Erneuerbaren erreicht werden und keine weiteren Kraftwerke stillgelegt werden. Verzögert sich die Energiewende, könnte der Bedarf an steuerbaren Kapazitäten auf bis zu 35,5 Gigawatt steigen. Steuerbare Kapazitäten umfassen klassische fossile und moderne Anlagen wie Wasserstoff-, Speicher- und Batteriesysteme; auch flexible Lasten und E-Fahrzeugbatterien leisten einen Beitrag zur Stützung des Stromnetzes. Der Bau von Gaskraftwerken wird kritisch gesehen, da sie beim Einsatz von LNG unter Umständen mehr CO2 ausstoßen als Kohlekraftwerke. Die Abscheidung und unterirdische Speicherung von Kohlendioxid (CCS) ist derzeit kostspielig und für breite Anwendung problematisch – Wissenschaftler empfehlen den CCS-Einsatz hauptsächlich für Sektoren, in denen Emissionen schwer vermeidbar sind. Weitere aktuelle Informationen zeigen, dass die Bundesregierung intensiv über die Zukunft der Energiewende diskutiert, insbesondere über die Förderbedingungen für neue Gaskraftwerke, die im späteren Verlauf auch mit Wasserstoff betrieben werden sollen. Die Debatte spitzt sich zu, weil Investoren aufgrund der Unsicherheit über politische Rahmenbedingungen zögern, neue Anlagen zu bauen. Laut aktuellen Presseberichten erwägt das Bundeswirtschaftsministerium, bereits 2024 erste Ausschreibungen zu starten, während Umweltschützer auf konsequentere Maßnahmen für einen nachhaltigen Energiemix drängen.
06.09.25 00:19 Uhr