Der Standpunkt von Mario Voigt steht für eine klare Linie innerhalb der CDU, verlangt aber auch nach genauerer Betrachtung. Die Realität vor Ort: Nach wie vor gibt es in Syrien gravierende Sicherheitsprobleme – von fortdauernden Konflikten im Nordwesten, über massive Wirtschaftskrisen bis zu politischer Repression unter dem Assad-Regime. Viele internationale Organisationen, darunter UNHCR und Amnesty International, warnen weiterhin vor Rückführungen, da Gefahr für Leib und Leben bestehe, insbesondere für Oppositionelle oder bestimmte Minderheiten. Dennoch kommen auch aus anderen Unions-Landesverbänden Stimmen, die eine differenzierte Prüfung der Rückführungen fordern, etwa wenn einzelne Regionen als „sicher“ eingestuft werden. Interessanterweise sieht ein Teil der Debatte Rückführungen als Möglichkeit, den Fachkräftemangel in Syrien abzumildern. Aber das birgt Konfliktstoffe: Wer entscheidet, was sicher ist? Wie entwickeln sich Rückführungsabkommen und realistische Integrationspläne für die Heimkehrer? Perspektivisch wird von Experten und Hilfsorganisationen häufiger betont, dass ein nachhaltiger Wiederaufbau in Syrien nicht ohne Sicherheits-, Rechtsstaats- und Strukturreformen gelingen kann.