Der Vorstoß des CDU-Politikers Hendrik Streeck, durch eine Selbstbeteiligung die Zahl der Arztbesuche zu senken, stößt bei der Linken auf scharfe Ablehnung. Jan van Aken warnt davor, dass eine solche Regelung sozial Schwächere von der Gesundheitsversorgung ausschließen könnte, und fordert stattdessen eine solidarischere Beitragsstruktur. Die Diskussion über höhere Eigenanteile in der Gesundheitsversorgung wird aktuell durch die angespannte Finanzierungslage der Krankenkassen sowie steigende Kosten im Gesundheitssektor verstärkt. Viele Patientenschutzverbände und Sozialorganisationen äußern Bedenken, dass Selbstbeteiligungen dazu führen könnten, dass Menschen notwendige Arztbesuche aus Kostengründen vermeiden. Gesundheitsökonomen weisen darauf hin, dass die Ursachen für die hohe Zahl an Arztkontakten in Deutschland vielfältig sind – dazu zählen etwa die vergleichsweise geringe Zahl an Sprechstunden pro Patient, die Struktur der Honorarabrechnung und eine geringe Steuerung im System. Während andere europäische Länder teils moderate Eigenbeteiligungen kennen, setzen sie häufig auf gut abgestimmte Ausnahmeregelungen für chronisch Kranke, Kinder oder Geringverdienende. Die Debatte wird in den Medien und der Politik aktuell sehr kontrovers geführt.
16.09.25 17:22 Uhr