Pål Jonson ließ in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland keinen Zweifel: Russlands aggressive Politik gegenüber der Ukraine und dem Westen hat die Ostseeregion in einen Brennpunkt für hybride Kriegsführung verwandelt. Er macht deutlich – was dort auf den Wellen und unter der Wasseroberfläche passiert, ist letztlich ein Teil von Putins weitergefasstem Krieg gegen westliche Strukturen. Interessanterweise sieht Jonson jedoch gerade im modernen Zusammenspiel der NATO-Partner – und Schweden zählt mittlerweile voll dazu – einen klaren Vorteil.
Er beschreibt, recht bildlich, wie sich Russlands Möglichkeiten, unangekündigt Präsenz zu zeigen, drastisch verringert haben: Statt vieler strategischer Optionen sind aus Moskauer Sicht eigentlich nur noch St. Petersburg und Kaliningrad echte Stützpunkte am Meer. Den Rest dominieren die Staaten des Westens; schließlich hätten diese mittlerweile ein engmaschiges Netz an Überwachung und maritimer Kontrolle etabliert.
Etwas Persönliches klingt auch an, wenn Jonson für ein gemeinsames europäisches Bewusstsein wirbt. Statt sorglosem Friedensglauben brauche es jetzt ein Denken in Verteidigung und Abschreckung – fast ein Tabubruch für viele. Diese Entschlossenheit sei zwingend, da laut Jonson Putins Strategie darauf beruhe, den Willen Europas permanent zu testen. Trotzdem bleibt der Minister zuversichtlich, dass dieses Kalkül nicht aufgehen werde. Seine Ansage: Frieden ist kein Zufall oder ein Geschenk, sondern tägliche Arbeit – und der Gegner scheue keine politischen oder militärischen Risiken. Also müsse der Westen notfalls robuster auftreten, sei es bei hybriden Angriffen oder Luftraumverletzungen. Zwischen den Zeilen: Schweden ist längst im Ernstfall-Modus angekommen.
Schwedens Verteidigungsminister Pål Jonson hat in einem aktuellen Interview dargelegt, dass Russland in der Ostsee zunehmend an strategischem Boden verliert. Neben den bekannten Stützpunkten Kaliningrad und St. Petersburg, so Jonson, fehle Moskau mittlerweile jeglicher unbeobachteter Bewegungsspielraum; stattdessen dominieren die NATO-Partner – darunter nun auch Schweden – mit koordinierter Überwachung und Präsenz. Die Spannungen sind weiterhin präsent: Erst kürzlich meldeten Medien einen Zwischenfall, bei dem Russland angeblich Navigationssysteme von Flugzeugen in der Ostseeregion gestört habe, was die Dringlichkeit gemeinsamer Verteidigungsanstrengungen unterstreicht. Zudem baut Schweden im Zuge seiner NATO-Mitgliedschaft seine militärische Infrastruktur entlang der Ostseeküste weiter aus – dies bestätigt etwa ein neues Abkommen mit den USA zur Nutzung schwedischer Militärbasen durch amerikanische Truppen. Die polnische Regierung äußerte sich ebenfalls besorgt über russische Drohgebärden in der Ostsee und ruft zur Verstärkung der Allianzpräsenz auf.